Vorgeburtliche Erlebnisse und die Geburt

Bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus sprachen alte Frauen weise vom »vorgeburtlichen Einfluß« und darüber, wie ein Kind von seiner Mutter geprägt werde. Viele solche intuitiven Gedanken beruhen tatsächlich auf beobachteten Daten. Man kann feststellen, daß das außerehelich geborene Kind oft ein glückloses Geschöpf ist (in einer Gesellschaft, die solche Geburten mißbilligt). Diese Auffassungen sind jahrtausendelang allgemein vertreten worden. Daß sie sich gehalten haben, bedeutet nicht, daß sie wahr sein müssen; aber sie bilden eine ausgezeichnete Einleitung für ein Kapitel über vorgeburtliche Erlebnisse und die Geburt.

Hätte die Dianetik mit so unklaren Theorien gearbeitet, wie die erwähnten alten Frauen sie hatten oder wie sie jenen Schwärmern vorschweben, die glauben, daß »kindliche Einbildungen« ein Kind zu aberrieren vermögen, dann wäre sie keine Wissenschaft über den Verstand. Es waren vielmehr praktische Untersuchungen, mit deren Hilfe genau entdeckt wurde, welche Rolle vorgeburtliche Erlebnisse und die Geburt für Aberrationen und psychosomatische Krankheiten spielen.

Es wurden viele Schulen und Richtungen auf dem Gebiet der geistigen Heilung, vom Asklepios-Heiligtum bis zur modernen Hypnose, studiert, nachdem die Grundphilosophie der Dianetik aufgestellt worden war. Viele Daten wurden gesammelt und zahlreiche Experimente durchgeführt. Nachdem die Grundlagen der Engramme formuliert waren und entdeckt worden war, daß »Bewußtlosigkeit« eine Zeitspanne ist, in der entgegen früheren Annahmen Aufzeichnungen stattfinden, ließen sich nun anhand der Theorie neue, bisher nicht beobachtete Erscheinungen vorhersagen.

In den USA kam in den Kriegs- und Nachkriegsjahren die »Narkosynthese« auf. Es handelte sich um einen Zweig der »Hypno­analyse« bzw. »Tiefenanalyse«. Sie erzielte keine Clears, und in den meisten Fällen verhalf sie nicht einmal zu einer Linderung. Hingegen wurde entdeckt, daß die Narkosynthese selbst ein aberrierender Faktor ist. Ein Vorgang, der aberrierende Wirkung hat, mag sehr wohl, wenn er wissen­schaftlich studiert wird, zu etwas hinführen, womit sich Aberrationen beseitigen lassen; daher wurde die Narkosynthese studiert. Mehrere Fälle, die der Narkosynthese unterzogen worden waren, wurden untersucht. Einige von ihnen hatten infolge der Narkosynthese eine Erleichterung verspürt. Andere hatten sich mit einem sehr verschlechterten Zustand abfinden müssen.

Die Arbeit mit der Hypnoanalyse führte zu der Entdeckung, daß die Technik umgewandelt werden konnte, so daß mit ihrer Hilfe die aberrierende Ladung, die in Locks enthalten ist, wirklich beseitigt werden konnte. Bei der Behandlung schizophrener Personen mit Narkosynthese wurde festgestellt, daß die Locks sich manchmal losen (klären) ließen und manchmal nicht.

»Narkosynthese« ist ein komplizierter Name für ein sehr altes Verfahren, das in Griechenland und Indien wohlbekannt war. Sie ist Hypnose mit Hilfe von Drogen. Sie wird im Allgemeinen entweder von Praktikern angewandt, die die Hypnose nicht beherrschen, oder an Patienten, die auf normale Hypnose nicht ansprechen. Man gibt dem Patienten intravenös eine Spritze Natriumpentothal und fordert ihn auf, rückwärts zu zählen. Nach kurzer Zeit hört er auf zu zählen, woraufhin die Injektion ebenfalls gestoppt wird. Der Patient befindet sich nun in einem »Tiefschlaf«. Sowohl den Praktikern der Narkosynthese als auch den Hypnotiseuren scheint es aber entgangen zu sein, daß es sich nicht um Schlaf handelt. Im Grunde wird durch dieses Verfahren das Bewußtsein eines Menschen lahmgelegt, so daß diejenigen Aufmerksamkeitseinheiten, die hinter dem Vorhang seiner reaktiven Bank bleiben, direkt erreicht werden können. Diese Aufmerksamkeitseinheiten liegen an den Standardbanken an. Die Umgehungsschaltkreise (Dämonenschaltkreise), die zwischen diesen Banken und dem »Ich« liegen, werden bei dieser Methode ihrerseits umgangen. Mit anderen Worten: Ein nichtaberrierter Teil des analytischen Verstandes ist freigelegt worden. Er ist nicht sehr stark und nicht sehr intelligent, hat aber den Vorzug, ganz dicht bei den Standardbanken zu liegen. Das ist die Grundpersönlichkeit. Absicht, Ziel und Beharrungsvermögen dieser wenigen Aufmerksamkeitseinheiten haben die gleiche Qualität und Ausrichtung, wie sie der ganze analytische Verstand hätte, wenn er geklärt wäre. Es ist eine sehr gute, kooperative Gruppe von Aufmerksamkeitseinheiten, und sie ist sehr nützlich, denn die Grundpersönlichkeit verfügt über alle Rückrufe: sämtliche Geräuscheindrücke, Tastempfindungen, Geruch, Schmerz usw. Sie kann an alles herankommen, was sich in den Banken befindet; d. h. an alles, was während eines ganzen Lebens – Minute für Minute – wahrgenommen oder gedacht wurde. Diese Eigenschaften der Grundpersönlichkeit sind von den Hypnosefachleuten sehr mangelhaft beschrieben worden, und es ist sogar zu bezweifeln, ob allgemein bekannt war, daß auch der Geräuschrückruf zu dem Rückrufsystem gehört, das von der Tiefenhypnose oder der Drogenhypnose, die Narkosynthese genannt wird, bloßgelegt werden kann.

Die Erforschung der Grundpersönlichkeit bei einer Person mit vielen Valenzen, die ein schlechtes Gedächtnis, keine guten Rückrufe und nur eine kärgliche Phantasie hatte, zeigte, daß die Aufmerksamkeitseinheiten, die wir als Grundpersönlichkeit bezeichnen, besser imstande waren, Daten herauszusuchen, als die aberrierte Persönlichkeit, wie sie sich im Wachzustand darstellte. Man entdeckte ferner, daß die aberrierte Persönlichkeit gewöhnlich besser in frühere Lebensperioden zurückkehren konnte als die Grundpersönlichkeit, soweit es die Überbrückung der zeitlichen Entfernung betraf, daß sie sich aber, nachdem sie am frühesten Punkt angekommen war, außerstande sah, den Rückruf zu vollziehen. Doch wenn die aberrierte Persönlichkeit zurückgekehrt war und zu einem Geschehnis vagen Kontakt hergestellt hatte, so konnte man daraufhin mittels Drogen- oder Standardhypnose – nachdem die aberrierte Persönlichkeit wie­der in der Gegenwart (nicht mehr zurückgekehrt) war – die Grundper­sönlichkeit zurückkehren lassen. Die Drogenhypnose konnte bei einem Patienten nur selten in eine sehr frühe Zeit seines Lebens eindringen. Doch indem man zuerst die starke aberrierte Persönlichkeit zurückgehen ließ und dann für den Rückruf die Grundpersönlichkeit einsetzte, ließen sich einige sehr frühe Geschehnisse erreichen. Dieser Kunstgriff wurde erfunden, um einige der Schwierigkeiten zu überwinden, die die Ergebnisse der Drogenhypnose relativ ungewiß gemacht hatten.

Dann wurde ein weiterer Faktor entdeckt. Bei allen durch Nar­kosynthese behandelten Patienten hatte sich das Befinden jedes Mal verschlechtert, wenn eine Periode der »Bewußtlosigkeit« durchkreuzt, aber wieder verlassen worden war (weil »jeder wußte«, daß eine »bewußtlose« Person nichts aufzeichnet). Wenn eine dieser »bewußtlosen« Perioden mit Hilfe der Narkosynthese durchforscht wurde, trat im Befinden des Patienten gewöhnlich keine Besserung, sondern eine Verschlechterung ein. Mit einer genaueren Untersuchung, als die gewöhnlichen »Therapeuten« sie angestellt hatten, gelang es der dianetischen Forschung, in einige der spät im Leben liegenden Perioden der »Bewußtlosigkeit« einzudringen und sie mit großer Mühe bloßzulegen.

Jede Drogenhypnose, ob sie nun Narkosynthese oder ein Besuch des Heilgottes Asklepios genannt wird, ist aber trotzdem Hypnose. Alles, was einer hypnotisierten Person gesagt wird, bleibt als positive Suggestion bestehen, und diese positiven Suggestionen sind einfach Engramme mit etwas geringerem Effekt und von kürzerer Dauer. Werden Drogen benutzt, so wird die Hypnose verschlimmert, da hypnotische Drogen ja schließlich Gifte sind. Der Körper ist dann mit einem dauerhaften Somatik behaftet, das mit der Suggestion einhergeht (dauerhaft zumindest so lange, wie es die Dianetik noch nicht gab). Narkohypnose schafft daher ausnahmslos Engramme. Drogenhypnose erzeugt unweigerlich ein Engramm. Alles, was ein Therapeut einer unter der Wirkung eines Narkotikums stehenden Person sagt, wird mehr oder weniger engrammatisch. Als man im Verlauf der dianetischen Forschung aus dem Verstand der Patienten das leichtsinnige Gerede der Praktiker vernahm, die die Patienten unter Drogenhypnose gesetzt hatten, glaubte man zunächst, der Mißerfolg sei teilweise auf die Unvorsichtigkeit zurückzuführen, daß so viele aberrierende Äußerungen auf den Patienten losgelassen wurden. Das stimmte aber nur in sehr begrenztem Maße. Danach wurde entdeckt, daß durch Drogenhypnose angegangene »bewußtlose« Perioden sich nicht heben ließen, selbst wenn der Patient sie während der Drogenhypnose viele Male wiedererzählte. Dies wurde dem Drogencharakter der Hypnose zugeschrieben.

Nun wurde die normale Hypnose angewandt, um diese späten »bewußtlosen« Perioden zu erreichen; und noch immer ließen sie sich nicht heben. Deshalb wurde es als sicheres Verfahren angesehen, bei den Patienten, die sich nicht hypnotisieren ließen, weiterhin Narkotika einzusetzen. Und dann wurde der Kunstgriff mit dem Wechsel von aberrierter Persönlichkeit und Grundpersönlichkeit angewandt.

Es wurde entdeckt – wo es nötig war, mit Drogenhypnose, und wo es ging, mit gewöhnlicher Hypnose –, daß es möglich war, eine »schizophrene« Person (einen Aberrierten mit vielen Valenzen) in jedem einzelnen Fall sehr frühe Lebensperioden erreichen zu lassen. Und es wurde weiter gefunden, daß sich eine frühe Periode der »Bewußtlosigkeit« oft heben ließ. Die Experimente führten zu einem wissenschaftlichen Axiom: Je früher im Leben eine Periode der »Bewußtlosigkeit« liegt, umso wahrscheinlicher wird sie sich heben lassen. Dies ist ein grundlegendes Axiom der dianetischen Therapie.

Auch manisch-depressive Personen, die über Geräuschrückruf verfügten, wurden behandelt (die meisten mit gewöhnlicher Hypnose), und es wurde festgestellt, daß auch sie unter diese Regel fielen. Am dramatischsten war es jedoch bei dem bereits erwähnten Aberrierten mit vielen Valenzen, denn wenn sich ein Engramm nicht heben ließ, wirkte es, wenn er wieder wach war, auf seinen analytischen Verstand ein, erzeugte so eine Variation in seinen Psychosen und brachte außerdem psychosomatische Krankheiten mit sich.

So kamen wir dahin, zu verstehen, warum sich der Zustand eines multivalenten Aberrierten (eines Aberrierten mit vielen Valenzen) unter Narkosynthese jedes Mal verschlechterte, wenn ein Praktiker über eine Periode der »Bewußtlosigkeit« hinweggeglitten war, die im späteren Leben lag (ohne natürlich in sie eingedrungen zu sein). Jetzt tauchte das Problem auf, unser Axiom anzuwenden. Es wurde als Arbeitsgrundlage angenommen, daß das erste Engramm spätere Engramme auf irgendeine Weise unterdrückt. Dafür sprachen auch andere Daten und Annahmen, deshalb war das eine ver­nünftige Hypothese. Je weiter ein multivalenter Aberrierter in seinem Leben zurückging, umso geringer war die Wahrscheinlichkeit, ihn künstlich zu restimulieren. Häufig gelang es, ein Engramm aus etwa dem zweiten oder dritten Lebensjahr gänzlich zu heben, und dies verschaffte dem Patienten große Erleichterung.

Das Problem dieser Forschungsarbeit war nicht im geringsten gleichzusetzen mit dem Problem derer, die nichts vom reaktiven Verstand und von »Bewußtlosigkeit« wußten und daher lediglich versuchten, bei dem Patienten Denkfaktoren auf rationaler Ebene oder Geschehnisse des täglichen Lebens als aberrierende Faktoren zu finden.

Wenn ein Engramm angegangen wird, leistet es starken Widerstand, besonders wenn es erst nach dem Alter von zwei Jahren empfangen wurde. Weiterhin war die ganze reaktive Bank tief unter nebelhaften Schichten der »Bewußtlosigkeit« vergraben; vor Entdeckung schützte sie außerdem ein Mechanismus des analytischen Verstandes, der diesen daran hinderte, mit Schmerz oder schmerzlicher Emotion in Berührung zu kommen. Die reaktive Bank versuchte sich während der ganzen Forschungsarbeit abzusichern und vor Entdeckung zu schützen; doch offensichtlich lag in ihr die Antwort. Das Problem bestand darin, wie man sie entladen konnte, wenn das überhaupt möglich war.

Nachdem einige multivalente Personen vorübergehend in einen höchst unbehaglichen Zustand versetzt worden waren, wurde eine neue Stufe der Notwendigkeit erreicht; irgendwie mußte das Problem gelöst werden. Aber es gab ja eine strahlende Hoffnung: das oben erwähnte Axiom. Zwischen Geisteskrankheit und geistiger Gesundheit mußte eine Brücke geschlagen werden, und das Axiom gab zumindest die Richtung für die weiteren Forschungen an. Je früher die nebelhaften und schmerzhaften Erlebnisse, die man anging, lagen, umso unproblematischer schienen diese Engramme zu sein.

Eines Tages dann ging ein multivalenter Patient unter dem Einfluß von Narkotika zu seiner Geburt zurück. Er durchlitt die Schmerzen des Geburtserlebnisses – und es war mit dieser rohen Technik sehr schmerzhaft, denn damals standen uns die verfeinerten Methoden der Dianetik noch nicht zur Verfügung. Er arbeitete sich durch die »Bewußtlosigkeit« dieses Zeitabschnitts hindurch, kämpfte gegen den Arzt, der ihm Tropfen in die Augen träufeln wollte, und wehrte sich ganz allgemein gegen diese Behandlung. Die aberrierte Persönlichkeit war zuerst zur Geburt zurückversetzt worden, und später hatte dann die Grundpersönlichkeit unter Drogeneinwirkung mit dem Geburtsgeschehnis Kontakt gefunden.

Das war ein offenbar denkwürdiger Tag für die Dianetik. Nachdem die Geburt zwanzigmal durchlaufen worden war, erlebte der Patient einen Rückgang aller Somatiken, der gesamten »Bewußtlosigkeit« und des ganzen aberrierenden Inhalts. Er hatte Asthma gehabt. Es schien, daß dieses Asthma durch den Enthusiasmus des Arztes verursacht worden war, der ihn vom Tisch hochriß, als er gerade um seinen ersten Atemzug kämpfte. Er hatte Bindehautentzündung gehabt. Das kam von den Augentropfen. Er hatte Nebenhöhlenentzündung gehabt. Das war von den Nasentupfern gekommen, die die hübsche Krankenschwester verwendet hatte.

Wir jubelten, denn er schien ein neuer Mensch zu sein. Seine grundlegende Psychose, »herumgestoßen zu werden«, war verschwunden. Die subjektive Realität dieses Geschehnisses war für den Patienten sehr intensiv gewesen. Auf die objektive Realität kam es zwar nicht an, aber da die Mutter dieses Patienten ohne weiteres erreichbar war, wurde die objektive Realität einfach dadurch festgestellt, daß nun auch die Mutter in der Therapie zu seiner Geburt zurückgeschickt wurde. Mutter und Sohn hatten nicht im Einzelnen darüber gesprochen. Die Aufzeichnung ihrer Erlebnisfolge stimmte mit seiner Erlebnisfolge wortwörtlich überein, Detail für Detail, Name für Name. Selbst wenn die beiden vor der dianetischen Behandlung näher darüber gesprochen hätten, wäre eine derart exakte Übereinstimmung eine mathematische Unmöglichkeit gewesen. Und die Mutter, die während seiner Geburt »bewußtlos« gewesen war, hatte sich den ganzen Ablauf immer völlig anders vorgestellt. Die Rückkehrdaten verwiesen ihre wachbewußten Erzählungen ins Reich der Fabeln.

Um sicherzugehen, daß es sich hier nicht um eine Zufallslaune der Natur handelte (denn wer seine Schlüsse auf einem einzigen Fall aufbaute, wäre ein sehr armseliger Forscher), wurden zwei weitere Patienten, manisch-depressive Personen, zu ihrer Geburt zurückgeschickt. Beide gingen durch das ganze Erlebnis hindurch. Allerdings wollte sich eines dieser zwei Geburtsengramme nicht heben lassen!

Wieder wurde auf das vorher für unsere Arbeit aufgestellte Axiom zurückgegriffen: Wenn man das früheste Engramm finden könnte, würden sich die anderen der Reihe nach heben lassen. So hofften wir jedenfalls.

Die manisch-depressive Person, deren Geburtsengramm sich nicht hatte heben lassen, wurde in eine Zeit vor der Geburt zurückversetzt, um nach Möglichkeit ein noch früheres Engramm zu finden.

Strukturtheorien, an denen man jahrhundertelang festgehalten hatte, waren schon völlig zusammengebrochen, als es gelang, »Bewußtlosigkeit« und Schmerz zu durchstoßen und das Engramm als aberrierende Einheit zu entdecken. Tests hatten die Entdeckung bestätigt, daß alle Erfahrungen, denen ein Mensch in wachem, schlafendem und »bewußtlosem« Zustand ausgesetzt ist, vom Augenblick der Empfängnis an irgendwo im Verstand oder Körper ausnahmslos aufgezeichnet und gespeichert werden. Die unbedeutende Frage der Myelinhülle[3] wurde beiseite gelegt, denn durch Laborversuche, die die Rückkehr zum Geburtserlebnis mit einschlossen, war schon das Gegenteil bewiesen worden. Die Theorie, daß vor der Bildung der Myelinhülle um die Nervenfasern keine geistigen Aufzeichnungen erfolgen können, beruht auf einer theoretischen Annahme, die nie einer wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen wurde und allein auf Autoritätsurteil beruht. Eine »Wissenschaft« aber, die sich nur auf Autorität stützt, ist nicht mehr als ein bloßer Atemhauch im Winde der Wahrheit. Sie ist überhaupt keine Wissenschaft. Daß Babys keine Erfahrungen aufzeichnen können, bevor sich die Myelinhülle gebildet hat, hat Untersuchungen zufolge etwa ebensoviel Wahrheitsgehalt wie die These, Penisneid sei die Ursache weiblicher Homosexualität. Beide Theorien erweisen sich in der Praxis als nicht brauchbar. Das Baby besteht nämlich letzten Endes aus Zellen, und nach umfassender Forschung gibt es nun genügend Beweise, daß die Zelle und nicht ein Organ die Engramme aufzeichnet.

Es bestand daher kein Hinderungsgrund, in der Zeit vor der Geburt nach dem zu suchen, was man mittlerweile in der Dianetik das Basik-Basik (das erste Engramm der ersten Engrammkette) nannte. Und es fand sich ein früheres Engramm.

Es wurde seither entdeckt, daß das Kind schon im Mutterleib eine Menge Dinge aufzeichnet, die nicht engrammatisch sind. Eine Zeitlang wurde angenommen, das Ungeborene zeichne nach dem Prinzip des »erweiterten Hörens« auf, das Hören verstärke sich also im Falle von Gefahr und besonders bei »Bewußtlosigkeit«. Doch die Nachforschungen zeigten sogleich, daß vorgeburtliche Engramme am leichtesten erreicht werden können, wenn sie sehr viel Schmerz enthalten. Es sind die Zellen (nicht die Person), die nachweislich den Schmerz aufzeichnen. Und die reaktive Engrammbank besteht ausschließlich aus Zellen.

Berufung auf die Natur, nicht auf Autorität, ist das Fundament der modernen Wissenschaft. Solange Galen eine Autorität in Sachen Blut war, kam niemand außer solchen »Verrückten« wie Leonardo da Vinci, Shakespeare und William Harvey auch nur auf den Gedanken, experimentell herauszufinden, welche Funktion das Blut wirklich hatte! Solange Aristoteles die Autorität für »alles« war, herrschte die finstere Zeit des Mittelalters. Fortschritt erwächst aus dem Stellen freimütiger Fragen über die Natur und nicht durch Zitieren von Werken und Nachvollziehen von Gedanken längst verflossener Zeiten. Zuflucht zum Vergangenen zu nehmen, bedeutet zu behaupten, daß die Ratgeber von gestern besser informiert gewesen seien als die von heute. Diese Behauptung verblaßt vor der Wahrheit, dass Wissen aus der Summe der Erfahrung vergangener Zeiten be­steht, von der uns jetzt ganz sicher mehr zur Verfügung steht als dem bestinformierten Ratgeber von gestern.

Da die Dianetik auf einer Philosophie beruhte, in der die Zelle als Grundbaustein betrachtet wird, war es keine so große Überraschung, daß Engramme von den Zellen aufgezeichnet werden. Das Engramm ist keine Erinnerung; es ist eine zellulare Spur von Aufzeichnungen, die tief in die eigentliche Struktur des Körpers selbst eingeprägt ist.

Die Fähigkeit der Zellen, eigene Erfahrungen zu haben, war bereits untersucht worden. Man hatte festgestellt, daß ein Einzeller bei der Teilung nicht nur seine Substanz, sondern seine gesamte Erfahrung an seine Nachkommen weitergibt, so wie von einer Schallplattenmatritze Duplikate angefertigt werden. Eine Eigenheit der Einzeller ist allerdings dies: sie überleben als Identitäten. Jeder ist persönlich sein eigener Vorfahre. Zelle A teilt sich in eine erste Generation; diese Generation ist auch Zelle A; die zweite Zellteilung schafft in der zweiten Generation wiederum ein Lebewesen, das immer noch Zelle A ist. Dem Einzeller bleiben mühsame Prozesse wie Aufbau, Geburt und Wachstum erspart. Er pflanzt sich fort, indem er sich einfach teilt. Und man könnte davon ausgehen, daß er alles, was er gelernt hat, der neuen Generation übergibt. Die Zelle A stirbt, aber über Generationen hinaus ist die letzte Generation immer noch Zelle A. Der Glaube des Menschen, daß er in seiner Nachkommenschaft weiterleben wird, kommt möglicherweise von dieser ursprünglichen Fortpflanzungsmethode her, bei der die Zellen sich ihre Identität bewahren. Eine andere interessante Möglichkeit ergibt sich aus der Tatsache, daß in der befruchteten Eizelle sogar schon unentwickelte Neuronen existieren, und Neuronen selbst teilen sich nicht, sondern gleichen Organismen (und ihr Grundbaustein mag der Virus sein).

Da sich die Dianetik mit der Erforschung von Funktionsweisen befaßt und eine Wissenschaft des Verstandes ist, kann sie theoretischer Annahmen, die die Struktur betreffen, jedoch entbehren. Als einziges Kriterium gilt, ob etwas funktioniert oder nicht. Wenn es funktioniert und praktisch angewandt werden kann, handelt es sich um eine wissenschaftliche Tatsache. Das vorgeburtliche Engramm ist eine wissenschaftliche Tatsache. Es hielt auch der experimentellen Prüfung auf seine objektive Realität hin stand. Und was seine subjektive Realität betrifft, so gewährleistet erst die Anerkennung des vorgeburtlichen Engramms als Resultate einbringende Tatsache die Möglichkeit, einen Clear hervorzubringen.

Im Anschluß an eine Reihe von 270 Personen, die geklärt oder zumindest entlastet wurden, sollte die Frage des vorgeburtlichen Engramms anhand von fünf Fällen endgültig geklärt werden. Die fünf Personen wurden absichtlich von all dem, was vor ihrer Geburt lag, ferngehalten. Im Übrigen aber wurden sie mit allem behandelt, was Dianetik, Hypnose und andere therapeutische Methoden bieten konnten. Ein Clear wurde damit nicht erreicht. Das schaltete für die Dianetik die »Persönlichkeit des Therapeuten«, »Suggestion« und »Glauben« als Faktoren aus. Diesen fünf Personen war nie etwas über vorgeburtliche Engramme gesagt worden. Jeder einzelne schwenkte zwar auf sie zu, wurde aber bewußt an der Rückkehr in seine vorgeburtliche Zeit gehindert, wobei auch in diesem Stadium über die Existenz so früher Engramme nichts verraten wurde. Alle fünf Patienten litten an psychosomatischen Krankheiten; sie erfuhren zwar Linderung, wurden jedoch nicht vollständig geheilt. Ihre Aberrationen waren, wenn auch ein wenig verändert, immer noch vorhanden. Die Leute waren außerordentlich enttäuscht, nachdem sie vorher von den »Wundern« gehört hatten, »die die Dianetik vollbringen könne«. Vor ihnen waren, wie gesagt, 270 Personen behandelt worden, und alle 270 hatten vorgeburtliche Engramme erreicht. Alle 270 wurden geklärt oder entlastet, je nach der zur Verfügung stehenden Zeit oder je nachdem, was der Dianetiker zu tun entschied. Alle, die nur entlastet wurden, hätten mit zusätzlichem Zeitaufwand von durchschnittlich hundert Stunden geklärt werden können. Kurz gesagt: Wenn vorgeburtliche Engramme und das Geburtserlebnis be­rücksichtigt und in die Therapie einbezogen worden waren, wurden positive Resultate erzielt. Dies traf sowohl bei wahllos herausgegriffenen Fällen wie auch bei ausgewählten Fällen (die jeweils mindestens zwei jeder Sorte von Neurotikern und Psychotikern einschlössen) zu. Wurde auf vorgeburtliche Engramme und das Geburtserlebnis keine Rücksicht genommen, waren die Resultate nicht zufriedenstellender als die besten Erfolge früherer Methoden – und das ist für eine Wissenschaft über den Verstand überhaupt nicht ausreichend.

Vorgeburtliche Engramme und Geburtsengramme drängten sich der Dianetik einfach als Tatsachen auf, die man eben nicht verleugnen konnte. Wenn frühere Schulen von diesen Engrammen keine Notiz genommen haben und in die Zeit vor der Geburt nicht eingedrungen sind, bedeutet das nicht, daß keine vorgeburtlichen Engramme gefunden werden könnten. Und es bedeutet, daß diese früheren Schulen auf vorgeburtliche Erfahrungen nur wenig Gewicht legten, wenn sie diese überhaupt in Betracht zogen. Das Problem ist etwas komplexer: Die Schwierigkeit lag in der Entdeckung der reaktiven Bank, die durch »Bewußtlosigkeit« verborgen war, und diese »Bewußtlosigkeit« war niemals zuvor wissentlich als solche durchdrungen worden. Erst die Entdeckung dieser reaktiven Bank führte zur Entdeckung von vorgeburtlichen Engrammen, die jedoch etwas ganz anderes sind als »vorgeburtliches Gedächtnis«.

Nachdem einige Fälle im Bezug auf objektive und subjektive Realität untersucht worden waren, mußte die Dianetik, wenn sie Clears erzielen wollte, die Tatsache anerkennen, daß die Zellen des Fötus Aufzeichnungen machen. Einige weitere Fälle mehr und ein wenig mehr Erfahrung zeigten dann, daß auch die Embryozellen aufzeichnen. Und plötzlich wurde entdeckt, daß die Aufzeichnungen bereits in den Zellen beginnen, die die Zygote bilden, d. h. mit der Empfängnis. Daß der Organismus sich die Empfängnis zurückruft, die eine hochgradige Überlebensaktivität ist, hat wenig mit Engrammen zu tun. Bis heute haben die meisten Patienten früher oder später mit Erstaunen bemerkt, daß sie plötzlich einen Kanal hinauf­ schwammen oder auf eine Vereinigung warteten. Die Aufzeichnung des Empfängnisvorgangs ist vorhanden. Und es hat wenig Sinn, einem Preclear einreden zu wollen, er könne sich nicht zurückrufen, eine Samenzelle gewesen zu sein – ganz gleich, ob es engrammatisch war oder nicht. Darauf muß hingewiesen werden, weil jeder Dianetiker auf etwas Derartiges stoßen wird.

Wer behauptet, daß es ein Bedürfnis gebe, »in den Mutterleib zurückzukehren«, hätte zuerst das Leben in der Gebärmutter etwas genauer untersuchen sollen. Selbst ein nicht allzu gründlicher Wissenschaftler hätte zunächst versucht, herauszufinden, ob sich irgendjemand daran erinnern kann, bevor er behauptet, daß es eine Erinnerung daran gibt. Das Leben in der Gebärmutter scheint jedoch nicht das Paradies zu sein, als daß es in dichterischer, wenn auch nicht wissenschaftlicher Weise dargestellt wurde. Die Wirklichkeit zeigt, daß es drei Männern und einem Pferd in einer Telefonzelle kaum enger sein könnte als einem ungeborenen Kind. Und die Gebärmutter ist naß, unbequem und ungeschützt.

Mama niest, und das Baby wird »bewußtlos« gestoßen. Mama rennt leichtfüßig und munter in einen Tisch hinein, und dem Baby wird der Kopf eingedrückt. Mama hat Verstopfung, und das Baby wird durch die mühsame Anstrengung gequetscht. Papa wird leidenschaftlich, und das Baby hat das Gefühl, sich in einer laufenden Waschmaschine zu befinden. Mama wird hysterisch, das Baby erhält ein Engramm. Papa schlägt Mama, das Baby erhält ein Engramm. Der Junior hopst auf Mamas Schoß, das Baby erhält ein Engramm. Und so weiter und so fort.

Die Menschen haben im Normalfall vorgeburtliche Engramme in großer Zahl. Sie können mehr als zweihundert haben. Und jedes davon ist aberrierend. Jedes enthält Schmerz und »Bewußtlosigkeit«.

Engramme, die die Zygote empfängt, sind potentiell am aberrierendsten, da sie ganz und gar reaktiv sind. Die Engramme, die ein Embryo empfängt, sind hochgradig aberrierend. Die Engramme, die ein Fötus empfängt, reichen für sich allein schon aus, um Menschen in Irrenanstalten zu bringen.

Zygote, Embryo, Fötus, Kleinkind, Kind, Erwachsener: sie alle sind dieselbe Person. Man glaubte, daß die Zeit »alle Wunden heilt«. Das kann unter der Kategorie der Dinge abgelegt werden, die »jedermann immer schon wußte«. Auf der bewußten Ebene mag es stimmen. Aber auf der reaktiven Ebene jedoch bedeutet Zeit überhaupt nichts. Die Kraft, die ein Engramm ausübt, richtet sich einfach nach dem Grad der Restimulierung – ganz gleich, wann es empfangen wurde.

Der Mechanismus eines Engramms weist ein interessantes Merkmal auf: Es wird nicht »durchdacht«, nicht analysiert, noch hat es irgendeine Bedeutung, bevor es eingekeyt ist. Bei einem Baby könnte ein Engramm restimuliert sein, noch bevor es zu sprechen begonnen hat; es muß aber durch die analytischen Daten, über die das Baby verfügt, eingekeyt worden sein.

Der reaktive Verstand »stiehlt« Bedeutungen aus dem analytischen Verstand. Ein Engramm ist, bis es einkeyt, nichts weiter als eine bestimmte Anzahl von Wellenaufzeichnungen; diese Aufzeichnungen beginnen erst mit der Restimulierung auf den analytischen Verstand einzuwirken. Es kann sein, daß das Engramm niemals eine Bedeutung oder einen Grund an sich hat, sondern einfach seine Wellen als unlogisches Zeug auf den Körper und den Analysator wirft, woraufhin ihnen der Körper und der Analysator aufgrund gewisser Mechanismen erst eine Bedeutung verleihen. Mit anderen Worten: Ein Engramm ist keine vernunftgemäß erfaßte Aufzeichnung, die Bedeu­tungen enthält. Es ist lediglich eine Reihe von Eindrücken, wie sie z.B. eine Nadel auf einer Wachswalze hinterlassen würde. Für den Körper sind diese Eindrücke so lange bedeutungslos, bis das Engramm einkeyt; erst dann treten Aberrationen und psychosomatische Störungen auf.

So lässt sich auch verstehen, daß das ungeborene Kind vom Be­deutungsinhalt der aufgezeichneten Worte nicht die geringste Ahnung hat. Als Organismus lernt es allerdings, daß bestimmte Dinge bestimmte Gefahren bedeuten können. Aber das ist in Bezug auf die Aufzeichnung auch schon alles. Der Verstand muß erst einmal mehr oder weniger vollständig entwickelt sein, bevor das Engramm auf die analytische Ebene einwirken kann.

Das ungeborene Kind kann natürlich auch Schrecken erleben. Wenn die Eltern oder der Berufsabtreiber es auf das Kind abgesehen haben und es durchlöchern, erlebt es Furcht und Schmerz.

Ein solches ungeborenes Kind hat allerdings in seinem Unglück einen Vorteil. Indem es von Fruchtwasser umgeben ist, seine Ernährung von der Mutter erhält, sich im Wachstum befindet und sich körperlich leicht wiederherstellen kann, ist es in der Lage, enorme Schäden wieder zu beheben – und das geschieht auch. Niemals sind die Fähigkeiten des menschlichen Körpers zur Regeneration größer als vor der Geburt. Verletzungen, die ein Baby fürs Leben verstümmeln oder einen erwachsenen Menschen töten würden, können von einem ungeborenen Kind ohne weiteres überstanden werden. Das bedeutet nicht, daß durch derartige Verletzungen kein Engramm entsteht – das geschieht ganz sicher, und zwar komplett, mit allen Einzelheiten, allem Gesprochenen, allen Emotionen. Der springende Punkt ist hier aber, daß das ungeborene Kind nicht so leicht getötet wird.

Warum Leute versuchen, Kinder abzutreiben, ist ein Problem, dessen Antwort nur in der Aberration zu suchen ist, denn es ist sehr schwer, ein Kind abzutreiben. Unabhängig davon, welche Methode angewandt wird, kann man überdies sagen, daß sich die Mutter bei so einem Versuch in größerer Lebensgefahr befindet als das Kind.

Eine Gesellschaft, die das Geschlechtliche als etwas Böses unterdrückt und die so aberriert ist, daß jedes beliebige Mitglied bereit wäre, einen Abtreibungsversuch zu unternehmen, verdammt sich selbst zu ständig wachsender Geisteskrankheit. Denn es ist eine wissenschaftliche Tatsache, daß Abtreibungsversuche der wichtigste Faktor bei der Aberration sind. Das Kind, an dem die Abtreibung erfolglos versucht wurde, ist dazu verurteilt, mit Mördern zu leben. Auf reaktivem Niveau weiß es während seiner ganzen schwachen und hilflosen Jugend, daß seine Eltern verhinderte Mörder sind! Es entwickelt unvernünftige Bindungen an die Großeltern, reagiert mit großem Schrecken auf alle Bestrafungen, wird leicht krank und macht viele schwere Zeiten durch. Und einen unfehlbaren Weg zur Abtreibung eines Kindes gibt es nicht. Benutzen Sie empfängnisverhütende Mittel, und versuchen Sie die Bevölkerungszahl nicht mit Stricknadeln oder Spülungen zu begrenzen. Ist ein Kind erst einmal gezeugt worden, ganz gleich, wie »schändlich« die Umstände sind, was die Sitten erlauben oder wie das Einkommen ist, so stellt ein Abtreibungsversuch einen Mordversuch dar. Er wird selten erfolgreich sein und legt das Fundament für eine Kindheit in Krankheit und Elend. Wer einen Abtreibungsversuch unternimmt, vergeht sich gegen die ganze Gesellschaft und gegen die Zukunft. Jeder Richter oder Arzt, der eine Abtreibung empfiehlt, sollte sofort seiner Stellung oder Praxis enthoben werden, gleichgültig, welchen »Grund« er hatte.

Wenn jemand weiß, daß er dieses Verbrechen gegen ein ungeborenes Kind begangen hat, das aber dann zur Welt kam, sollte er alles in seiner Macht Stehende unternehmen, dieses Kind so bald wie möglich nach dem achten Lebensjahr klären zu lassen. In der Zwischenzeit sollte er das Kind mit allem Anstand und aller Rücksichtnahme behandeln, um zu verhindern, daß das Engramm restimuliert wird. Andernfalls könnte er leicht erleben, daß das Kind in einer Irrenanstalt endet.

Sehr viele angeblich schwachsinnige Kinder sind in Wirklichkeit die Opfer von Abtreibungsversuchen, deren Engramme sie in einen aus Furcht gelähmten Zustand versetzen oder mit Rückbildungen verbundene tatsächliche Lähmungen hervorrufen und ihnen den Befehl geben, nicht zu wachsen, sondern für immer in dem Stadium zu bleiben, in dem sie sind.

Wenn die Welt jährlich soundso viele Milliarden für Irrenanstalten und Gefängnisse ausgibt, so geschieht das vorwiegend wegen mißglückter Abtreibungsversuche durch sexuell blockierte Mütter, für die Kinder ein Fluch und kein Segen Gottes sind.

Abneigung gegen Kinder bedeutet eine blockierte Zweite Dynamik. Die physiologische Untersuchung eines Menschen mit einer derartigen Blockierung wird physische Mängel bzw. Störungen der Genitalien oder der Geschlechtsdrüsen ergeben. Die dianetische Therapie würde Abtreibungsversuche oder ähnlich grausame Geschehnisse im vorgeburtlichen Dasein aufdecken und den Betreffenden klären.

Ein Kind, das – während diese Zeilen gelesen werden – noch nicht geboren ist, an dem aber ein Abtreibungsversuch durchgeführt wurde, ist kein hoffnungsloser Fall. Wenn es nach der Geburt mit liebevoller Sorgfalt behandelt wird und nicht durch Streitigkeiten in seiner Gegenwart restimuliert wird, so wird das Kind wachsen und gedeihen, bis es acht Jahre alt ist und dann mit Erfolg zum Clear gemacht werden kann. Es wird dann wahrscheinlich sehr erschrocken sein, die Wahrheit zu erfahren. Doch dieses Erschrecken und die eventuell damit verbundene Feindseligkeit werden, wenn es Clear geworden ist, verschwunden sein, und die Liebe zu seinen Eltern wird größer sein als zuvor.

All diese Dinge sind wissenschaftliche Tatsachen, die geprüft, getestet, nachgeprüft und wieder getestet wurden. Davon ausgehend können wir Clears erzielen. Von ihnen hängt die Zukunft der Menschheit ab.