Wenn man die Therapie angeht, findet man die Patienten an unterschiedlichen Stellen und in verschiedenen Situationen auf dem Time-Track; manchmal sind sie ganz vom Time-Track herunter, und manchmal ist der Time-Track zu einem Knäuel verheddert. Hin und wieder findet man ihn in einem guten Zustand vor, und die Engramme stehen zur Verfügung – das ist jedoch ungewöhnlich.
Ausser im Hinblick auf Rückrufe, »Dub-ins« und Absperrungen kann man von keinem Fall sagen, er sei schwieriger als ein anderer. Ein Patient jedoch, der in der Gegenwart festgenagelt zu sein scheint und bei dem keine Redewendung der Wiederholungstechnik wirkt, ist für den Auditor sehr oft ein grosses Rätsel. Der Preclear kehrt nicht zu Engrammen zurück. Gewöhnlich liegen Schmerz- und emotionelle Absperrungen vor, und die schmerzliche Emotion kann nicht rasch entladen werden. Mitunter werden sich Somatiken einschalten, ohne dass jedoch ein Inhalt gewonnen werden kann. Manchmal gibt es kein Somatik, jedoch einen Inhalt. Die Situationen sind recht unterschiedlich.
Der Auditor kann Verschiedenes tun. Zunächst einmal sollte er seinen gesunden Menschenverstand anwenden. Zweitens sollte der Patient in der Rückkehr trainiert werden. Dieses Training ist recht einfach. Der Auditor führt den Patienten ein paar Stunden zurück und lässt ihn erzählen, was er sieht. Geräusch- und Sehrückruf mögen abgesperrt sein, der Patient mag jedoch eine gewisse Vorstellung davon haben, was vor sich geht. Danach führt ihn der Auditor ein paar Tage zurück, dann einige Monate und schliesslich mehrere Jahre, wobei der Patient jedes Mal seine »Umgebung«, so gut er kann, beschreiben soll. Nun hat der Patient eine Vorstellung von der Rückkehr. Er kann zumindest solche Teile seines Lebens durchlaufen, die nicht durch Engramme abgesperrt sind.
Sobald der Patient zu einem frühen Augenblick seines Lebens zurückgekehrt ist, beginnen Sie die Wiederholungstechnik bei ihm anzuwenden und richten Ihre Bemühungen auf offensichtliche Dinge, z.B. Gefühlsabsperrungen (lassen Sie ihn wiederholt das Wort »fühlen« sagen) oder Vergessermechanismen (z. B. »vergessen«). Dabei könnte ein Engramm berührt und dann reduziert werden.
Wenn die Wiederholungstechnik noch immer nicht funktioniert und keine Daten hervorholt, stellen Sie aufgrund seines Verhaltens in der Therapie und seiner Aussagen fest, was ihm wahrscheinlich Schwierigkeiten macht oder seine Rückrufe absperrt, und verwenden Sie diese Vermutungen wiederum in der Wiederholungstechnik. Beispielsweise mag ihm die Erinnerung an irgendein Mitglied seiner Familie fehlen. Lassen Sie ihn dessen Namen, wie er in der Familie gebraucht wurde, wiederholen. Oder lassen Sie ihn seinen eigenen Spitz- oder Kosenamen aus der Kindheit wiederholen, bis mit einem Geschehnis Kontakt aufgenommen wird.
Schlägt auch das fehl, dann sollten Sie einige leichte Locks – Geschehnisse, die minimalen Schmerz enthalten – aufspüren und durchlaufen. Vom Dreirad zu fallen, vom Tisch weggeschickt zu werden, einen Klaps zu bekommen, ausgeschimpft zu werden, Nachsitzen usw. sind hierfür geeignet. Nachdem der Patient einige Locks reduziert hat, versuchen Sie wieder, ein Engramm zu finden.
Das Durchlaufen von Locks wird keine grosse Genesung mit sich bringen; und es gibt bei jedem Fall Tausende und aber Tausende von Locks, von denen die meisten ohne Hilfe des Auditors verschwinden werden, sobald die schweren Engramme gefunden sind. Locks können jedoch benutzt werden, um den Patienten in der Rückkehr und in der Therapie im Allgemeinen zu üben; und es kann dabei sogar sein Zustand verbessert werden, indem Sie ihm zeigen, dass er seiner Vergangenheit ins Auge sehen kann.
Die wichtigsten Aufgaben zu Beginn jeder Behandlung sind
1. zu versuchen, das Basik-Basik aufzufinden und auszulöschen, und
2. schmerzliche Emotion zu entladen. Je eher Emotion freigesetzt werden kann, umso besser ist es. Emotion aber ist in jedem Fall vorhanden, wie auch stets eine ganze Menge vorgeburtlicher Geschehnisse.
Wenn jedoch ein Fall zu Beginn oder im Laufe der weiteren Behandlung »in der Gegenwart festgenagelt« ist, ist er mit abgesperrter Emotion stark geladen und gehorcht einem restimulierten Engramm, das besagt, dass er den ganzen Weg bis ins Jetzt gehen und dort bleiben muss. Der Patient äussert den Wortlaut dieses Engramms gewöhnlich selbst, wenn er über seine Schwierigkeiten klagt. Solche Fingerzeige werden durch die Wiederholungstechnik ausgenutzt. Misslingt dies, dann trainieren Sie den Patienten, indem Sie ihn zu etwas zurückschicken, mit dem er Kontakt aufnehmen kann. Sobald das Training, wie oben beschrieben, erfolgt ist, benutzen Sie erneut die Wiederholungstechnik.
Es gibt ein Motto, das für die ganze Therapie gilt: »Wenn Sie immer wieder danach fragen, werden Sie es erhalten.« Alle Engramme kapitulieren, wenn der Patient immer wieder – Sitzung für Sitzung – in den betreffenden Bereich zurückgebracht wird. Es kann sein, dass die Engrammbank widerspenstig ist. Wird jedoch mit genügender Ausdauer danach gefragt, dann kommt jeder Inhalt früher oder später ans Licht. Fragen Sie einfach immer wieder, und machen Sie mit der Therapie routinemässig weiter. Selbst ein »in der Gegenwart festgenagelter« Fall wird schliesslich allein durch das Prinzip der Wiederholungstechnik zurückzukehren beginnen.
Der Auditor kann bestimmte Fehler machen. Er mag versuchen, einen Fall aufgrund von Daten zu bearbeiten, die von Eltern oder Verwandten stammen. Das ist gewöhnlich fruchtlos, weil dadurch das Vertrauen des Preclears in seine eigenen Daten unterminiert wird (alle Daten werden mit denen der Verwandten übereinstimmen; Sie brauchen sich nicht darum zu kümmern, sie zu überprüfen, bevor der Fall abgeschlossen ist). Der Auditor könnte auch versuchen, mit dem Patienten in Gegenwart anderer Leute zu arbeiten. Er könnte ferner den Auditorenkodex verletzen. Eine Liste dieser Hindernisse für den Fortschritt der Therapie ist an anderer Stelle in diesem Buch zu finden.