In zwanzig oder hundert Jahren werden die in diesem Buch angebotenen therapeutischen Techniken veraltet erscheinen. Sollte das nicht der Fall sein, hätte sich das Vertrauen des Autors in die Erfindungsgabe seiner Mitmenschen als nicht gerechtfertigt erwiesen. Wir haben hier etwas, das es zuvor nicht gab: eine ausnahmslos funktionierende Wissenschaft vom menschlichen Verstand; aber die Anwendungsmethoden werden unweigerlich verfeinert werden.
Alle Wissenschaften beginnen mit der Entdeckung von grundlegenden Axiomen. Sie machen durch die Entdeckung neuer Daten und dadurch, dass die Reichweite der Wissenschaft erweitert wird, Fortschritte. Fortwährend entstehen neue Werkzeuge und Techniken, die immer mehr verbessert werden. Die grundlegenden Axiome, die anfänglichen Entdeckungen der Dianetik, sind so fest verankerte wissenschaftliche Wahrheiten, dass sie sich nur wenig ändern werden. Die Daten, die mit Hilfe dieser Axiome entdeckt wurden, sind schon sehr umfangreich und vermehren sich täglich. Die Techniken der Anwendung dieser Daten, so wie sie in diesem Band dargestellt sind, werden schon in recht kurzer Zeit modifiziert und verbessert sein. Der augenblickliche Wert liegt darin, dass diese Techniken funktionieren und gute, verlässliche wissenschaftliche Ergebnisse erbringen.
Irgendwann vor langer Zeit stellte jemand die Grundprinzipien für den Umgang mit Feuer auf. Bis dahin hatte man das Feuer nicht kontrollieren können. Das Kochen, das Heizen und schliesslich die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen schufen eine neue Kultur. Die Grundprinzipien des Feuers wurden kaum geändert. Die Techniken, die zum Handhaben des Feuers kurz nach seiner Entdeckung durch den Menschen angewandt wurden, würden uns heute etwas veraltet erscheinen. Wir haben heute Streichhölzer, Feuerzeuge und allerhand Brennstoffe. Kurz nachdem man das Feuer verstanden hatte und damit umzugehen begann, wären aber die Methode des Feuerbohrens, Feuerstein und Stahl als wunderbare Erfindungen betrachtet worden; immerhin hatte der Mensch das Feuer schon lange benutzt und es mit Vorteil sowohl als Waffe als auch als Hilfe im Haushalt verwendet, bis dann erst der Feuerbohrer, Feuerstein und schliesslich der Stahl entdeckt bzw. erfunden wurden.
Was das Rad betrifft, so wurden Grundprinzipien festgestellt, die sich bis heute nicht verändert haben. Das erste funktionierende Rad muss zwar ein ziemlich schwerfälliges Ding gewesen sein; aber verglichen mit dem Leben ohne Rad war es ein Wunder.
Das gleiche gilt für die dianetische Therapie. Die Grundprinzipien, Axiome und allgemeinen Entdeckungen der Dianetik bilden ein geordnetes Ganzes, das der Mensch zuvor nicht besass. Ähnlich der Entwicklung, die vom ersten Feuer und vom ersten Rad ausging, kann die Technik der Therapie ausserordentlich verbessert werden. Dessen ungeachtet funktioniert sie schon jetzt und kann sicher und wirksam benutzt werden.
Die gegenwärtigen Techniken weisen zwei deutliche Nachteile auf. Sie verlangen vom Auditor mehr Fertigkeit, als notwendig sein sollte, und wirken nicht so rasch, wie es sein könnte. Der Auditor sollte überhaupt keine Berechnungen machen müssen; man könnte sich tatsächlich eine Therapiemethode vorstellen, bei der kein Auditor mehr notwendig ist; zurzeit ist er jedoch unentbehrlich. Die vollständige Klärung sollte nicht mehr als eine Handvoll Stunden dauern. Alles läuft darauf hinaus, die Technik so zu verbessern, dass weniger Geschick und Arbeit erforderlich sind.
Man könnte sagen, dass es für einen Mathematiker und Philosophen eine Zumutung sei, von ihm zu verlangen, alle Probleme selbst zu lösen und mit allen Verbesserungen selbst aufzuwarten. Und tatsächlich ist es eine Zumutung, dass von ihm verlangt wird, überhaupt Anwendungstechniken zu entwickeln, denn in jeder Gesellschaft sollte eine Arbeitsteilung vorhanden sein.
Nach der endgültigen Formulierung der grundlegenden Axiome und Berechnungen war es noch nicht möglich, diese zu veröffentlichen, denn es gab niemanden, dem diese Forschungsergebnisse zur Ausarbeitung der Anwendung übergeben werden konnten. Die Arbeit musste daher bis zum Schluss durchgeführt werden, also nicht nur bis zum Experimentierstadium, sondern bis zur Entwicklung und Erprobung der Anwendungstechniken.
Man könnte hier einen Vergleich aus dem Brückenbau heranziehen. Angenommen, es gibt zwei Ebenen, von denen die eine höher gelegen ist als die andere und zwischen denen sich eine Schlucht befindet. Ein Ingenieur sieht, dass das bisher unbenutzte höhere Plateau, das viel fruchtbarer und freundlicher ist, der Schauplatz einer neuen Kultur werden würde, wenn man die Schlucht überqueren könnte. Er stellt sich selbst die Aufgabe, eine Brücke zu bauen. Es war angenommen worden, dass es unmöglich sei, eine Brücke über die Schlucht zu schlagen, und da die Leute auf dem tiefergelegenen Plateau die höhergelegene Ebene nicht sehen konnten, wurde die Existenz jener Ebene sogar verleugnet. Dem Ingenieur gelingt es durch die Entwicklung neuer Brückenbauprinzipien und die Entdeckung neuer Möglichkeiten seines Materials, eine Brücke über die Schlucht zu bauen. Er überquert sie und inspiziert das neue Plateau sorgfältig; andere überqueren seine Brücke und untersuchen das neue Terrain mit Entzücken. Immer mehr Leute überqueren die Brücke. Die Brücke ist stabil und kann, obwohl sie nicht breit ist, doch gefahrlos begangen werden. Sie wurde nicht für starken, schnellen Verkehr gebaut. Sie enthält jedoch die grundlegenden Prinzipien und Axiome, mit deren Hilfe die Schlucht immer wieder überspannt werden kann. Viele Menschen beginnen, sich der Schlucht zu nähern, und schauen nach oben.
Welche Meinung hätten Sie von der Gesellschaft auf dem unteren Plateau, wenn sie nur jammerte und weinte und stritte und überhaupt nicht mit Hand anlegte, die Brücke zu erweitern oder neue Brücken zu bauen?
In diesem Handbuch haben wir die grundlegenden Axiome und eine wirksame Therapie.
Fassen Sie in Gottes Namen an und bauen Sie eine bessere Brücke!