Das Engramm sieht so aus, als wäre es eine eigenständige lebendige Einheit – was es aber nicht ist –, die sich auf verschiedene Arten verteidigt. Jede einzelne Äusserung darin kann als Befehl betrachtet werden, der auf den analytischen Verstand so einwirkt, dass dieser sich seltsam verhält.
Dianetische Therapie entspricht den Methoden des Denkens und dem Denken selbst. Alles, was sich gegen die Dianetik und den Auditor wendet, kehrt sich ausnahmslos genauso gegen den analytischen Verstand des Patienten. Umgekehrt sind die Denkprobleme des Patienten im täglichen Leben die Probleme des Auditors in der Therapie.
Die Hauptmasse dieser »Befehle«, die in den Engrammen enthalten sind, ist in keiner Weise berechenbar, denn sie widersprechen einander oder fordern zu unvernünftigen Handlungen auf. Was den Patienten aberriert macht, ist die Unmöglichkeit, sie zu berechnen und sie auf Denken und Dasein abzustimmen. Nehmen wir ein Engramm, das von den Darmbewegungen der Mutter beim Stuhlgang herrührt. Sie strengt sich an und presst den Bauch zusammen. Das verursacht beim ungeborenen Kind »Bewusstlosigkeit«. Wenn sie zu Selbstgesprächen neigt, wie so viele aberrierte Frauen, sagt sie vielleicht: »Oh, das ist die reinste Hölle. Ich bin innen ganz verstopft. Ich fühle mich so verstopft, ich kann gar nicht mehr denken. Es ist zu schrecklich, es lässt sich nicht ertragen.«
Dies könnte sich in der Grundzone zutragen. Der Traummechanismus des Verstandes (der meist in Wortspielen denkt, den Traumdeutern zum Trotz) mag einen Traum über Höllenfeuer hervorbringen, wenn sich die Person dem Engramm nähert. Der Preclear ist möglicherweise davon überzeugt, dass die Flammen über ihm zusammenschlagen werden, wenn er auf seinem Time-Track auf dieses Engramm zugeht. Er mag auch denken, dass sein Time-Track völlig verstopft sei, was bedeuten könnte, dass die Geschehnisse alle am selben Platz auf dem Time-Track zusammengedrängt sind. Soweit die Folgen von »Das ist die reinste Hölle« und »Ich bin innen ganz verstopft«. Was geschieht mit »Ich fühle mich so verstopft, ich kann gar nicht mehr denken«? Der Preclear schnieft, denn er glaubt, die Nase sei »verstopft« und das Ganze bedeute einen Schnupfen. Und durch den Satz: »Es ist zu schrecklich, es lässt sich nicht ertragen«, wird er schon bei dem Gedanken, das Engramm anzugehen, mit Grauen erfüllt; denn dieser Befehl besagt, dass es zu schmerzhaft sei, als dass es ertragen werden könnte. Und da Engramme in ihrer Auswirkung buchstäblich sind, kann er meinen, dass er zu schrecklich sei, als dass er ertragen werden könnte.
Die emotionelle Reaktion auf »Hölle« – die aus einem anderen Erlebnis auf dem Time-Track, aus einem anderen Engramm stammt – mag besagen, dass »zur Hölle gehen« lautes Schluchzen sei. Daher »will« er dieses Engramm nicht wiedererzählen. Ausserdem graut ihm davor, denn es ist »zu schrecklich, es lässt sich nicht ertragen«. Dass Mutter lediglich mit ihrem zweiten Ich über die Notwendigkeit von Abführmitteln sprach, geht in die Berechnung überhaupt nicht ein. Denn der reaktive Verstand überlegt nicht, er denkt in Identitäten und will seine Befehle dem analytischen Verstand aufzwingen.
Es stehen nur die Daten zur Verfügung, die im Engramm enthalten sind, und die analytische Reaktion auf dieses nichtdenkende Ding ist absolut buchstäblich.
Schauen wir uns ein anderes Engramm an, ein Koituserlebnis. Als Somatik enthält es wechselnden Druck. Es ist nicht schmerzhaft – übrigens ist der wiedererlebte Schmerz sehr mild, wenn man mit solchen Engrammen in der Therapie wirklich in Kontakt kommt, wie schmerzhaft und wie mächtig sie bei Restimulierung in der Gegenwart auch sein mögen, und wie schmerzhaft es war, als sie empfangen wurden. Das ungeborene Kind wird also durchgeschüttelt, das ist alles. Aber in das Engramm ging ein: »Oh, Liebling, ich habe Angst, dass du in mich hineinkommst. Ich sterbe, wenn du in mich hineinkommst. Komm bitte nicht in mich hinein!«
Was macht nun der analytische Verstand damit? Denkt er an Geschlechtsverkehr? Macht er sich über Schwangerschaft Sorgen? Nein, ganz entschieden nicht. Der Engrammbefehl, der jemanden an Koitus denken liesse, würde sagen: »Denk an Koitus!«, und das Engramm, das Sorge wegen einer Schwangerschaft enthielte, würde sagen: »Ich mache mir Sorgen wegen einer Schwangerschaft.« Der Schmerz ist in diesem Koituserlebnis nicht stark, aber das Engramm besagt ganz klar, dass man nicht in es eindringen dürfe: »Komm bitte nicht in mich hinein!« Er würde sonst sterben, nicht wahr? Genau das war ja gesagt worden. Und der Patient schweift auf dem Time-Track umher, bis der Auditor die Wiederholungstechnik anwendet (die später behandelt wird).
Ein weiterer Engrammtyp: Nehmen wir an, unser armer Patient war unglücklich genug, den Vornamen seines Vaters zu erhalten. Der Patient heisst Ralf, sein Vater ebenfalls. (Seien Sie mit diesen Juniorfallen vorsichtig, sie sind hin und wieder ungewöhnlich kompliziert.) Seine Mutter (lesen Sie den Kinsey-Report, wenn Sie Zweifel haben) hat ein stilles Nebenverhältnis mit Herbert. Das dabei entstehende Koitus-Somatik ist nicht schmerzhafter, als wenn sich jemand vorsichtig auf einen setzte, dem Patienten geht es jedoch schrecklich dabei. Mutter: »Oh, Liebling, du bist so wundervoll. Ich wünschte, Ralf wäre mehr wie du, aber er ist ja nicht so. Er kann eine Frau einfach nicht erregen.« Liebhaber: »Ach, Ralf ist gar nicht so übel. Ich mag ihn.« Mutter: »Du kennst seinen Stolz nicht. Wenn Ralf das hier herausfände, würde es ihn umbringen. Ich weiss das, er würde einfach sterben.« Liebhaber: »Mach dir keine Sorgen, Ralf wird niemals etwas hören.«
Dieses Kleinod eines Engramms ist üblicher, als man für möglich halten würde, bevor man Mütter aus der Embryoperspektive zu sehen beginnt. Die Daten dieses Engramms werden im Analysator nicht vernünftig ausgewertet werden können. Daher werden sie zu einer Sorge. (Eine Sorge besteht aus einander widersprechenden Engrammbefehlen, die sich nicht zu einer Lösung bringen lassen.) Ralf jr. ist auf sexuellem Gebiet sehr schüchtern. Das ist das Aberrationsmuster. Nähern wir uns diesem in der Therapie, dann entdecken wir eine Mitgefühlsberechnung in Bezug auf den Liebhaber. Schliesslich sagt dieser ja, dass Ralf so übel nicht sei und dass er ihn möge. Für den reaktiven Verstand ist der einzige Ralf natürlich der Junior. Dies hält unseren Patienten davon ab, sich dem Engramm zu nähern, denn er glaubt, er werde einen Freund verlieren, wenn er es anrührt. Ein weiterer Aberrationsaspekt ist, dass Ralf sich sein Leben lang Sorgen über den Stolz der Leute gemacht hat. Als das Engramm in der Therapie berührt wird, scheut er heftig davor zurück. Denn wenn er etwas darüber herausfände, »würde es ihn umbringen«. Und es gibt hier noch etwas – eine Absperrung des Geräuschrückrufs. Es wurde ja eindeutig gesagt, dass Ralf niemals etwas hören wird. Das ist Überleben. Daran glauben die Zellen. Deswegen hört Ralf beim Rückruf niemals. Es wird weitere Absperrungen des Geräuschrückrufs geben. Die Mutter ist promiskuös, und das bedeutet im Allgemeinen eine Blockierung der Zweiten Dynamik. Eine Blockierung der Zweiten Dynamik heisst oft, dass die Mutter Kinder nicht mag. Kurz, es wird zusätzlich ein Fall versuchter Abtreibung sein, wobei der Junior völlig durchlöchert wurde. Junior, inzwischen zum Mann geworden, mag erweitertes Hören haben, weil er vor dem »Leben« allgemein Angst hat. Sein Geräuschrückruf ist jedoch gleich Null. Dieses Engramm würde daher, durch die Dämonenschaltkreise gefiltert, nur in Form von »Eindrücken« ins Bewusstsein gelangen. Der Auditor nimmt, was der Patient darüber sagt, könnte sehr bald den Inhalt des Engramms erraten und es durch die Wiederholungstechnik sprengen.
Nehmen wir nun den Fall einer Mutter, die ein Musterbeispiel von Anständigkeit ist, wenn auch ein wenig von der weinerlichen Art. Sie entdeckt, dass sie schwanger ist und geht zum Arzt. Mutter: »Ich glaube, ich bin schwanger. Ich habe Angst, dass ich es bin.« Der Arzt drückt eine Weile an ihr herum, und quetscht dabei das ungeborene Kind – das dreissig Jahre später unser Preclear ist – in einen »bewusstlosen« Zustand. Arzt: »Ich glaube nicht.« Mutter: »Ich habe wirklich Angst, dass ich es bin. Ich bin sicher, jetzt sitze ich fest. Ich weiss es.« Arzt (drückt weiter herum): »Nun, das ist so früh schwer zu sagen.«
Hier wird klar gesagt, dass dieser Mann – unser Patient – schwanger sei. Tatsächlich hat er einen dicken Bauch. Gutes Überleben, nicht wahr? Und in der Therapie stellen wir fest, dass er sich fürchtet, er selbst zu sein – »Ich habe Angst, dass ich es bin.« Und plötzlich bewegt er sich nicht auf dem Time-Track. Warum nicht? Er sitzt fest. Das bedeutet nicht, dass er schwanger ist – es bedeutet, dass er festsitzt. Auch kann er das engrammatische Erlebnis nicht erzählen. Warum? Weil es so früh schwer zu sagen ist. Also spricht er nicht darüber. Wir befreien ihn auf dem Time-Track durch die Wiederholungstechnik.
O diese Sprache, die alles Mögliche sagt, was sie nicht meint! Überlässt man sie dem schwachsinnigen reaktiven Verstand, welch ein Unheil wird dann mit ihr angerichtet! Alles wird wörtlich ausgelegt! Der Mann mit diesem Engramm war unter anderem sehr vorsichtig mit einer Meinungsäusserung. Schliesslich war es »so früh schwer zu sagen«.
Betrachten wir nun ein Engramm einer Patientin, deren Vater sehr aberriert war: Er schlägt die Mutter, weil er fürchtet, dass sie schwanger sei; der Vater ist auf der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Dynamik blockiert. Vater: »Raus! Raus! Ich weiss, dass du mir nicht treu gewesen bist! Du warst keine Jungfrau mehr, als ich dich heiratete. Ich hätte dich schon lange totschlagen sollen. Und jetzt bist du schwanger. Raus!«
Etwa fünf Wochen nach der Empfängnis wird das Mädchen durch den Hieb auf Mutters Unterleib »bewusstlos« geschlagen. Die Folge ist ein gravierendes Engramm, weil es einen schmerzhaften emotionellen Gehalt hat, den das Mädchen im späteren Leben nie wird befriedigend dramatisieren können. Das Aberrationsmuster äussert sich im Leben der jungen Frau in Form von hysterischen Anfällen, sobald ein Mann sie der Untreue bezichtigt. Sie war eine Jungfrau, als sie einundzwanzig Jahre nach Empfang dieses Engramms heiratete, war aber sicher, dass sie keine war. Sie hatte die »kindliche Wahnvorstellung« gehabt, dass ihr Vater sie wahrscheinlich töten werde. Und sie befürchtete ständig, schwanger zu sein, weil das Engramm sagt, sie sei jetzt schwanger. Das heisst, dass sie immer schwanger ist, denn die Zeit ist eine fortlaufende Reihe von »Jetzt«. In der Therapie versuchen wir, an das Engramm heranzukommen. Wir schicken die Patientin in die Grundzone und hören sie plötzlich über etwas sprechen, das geschah, als sie fünf Jahre alt war. Wir lassen sie wieder zurückkehren, und jetzt spricht sie über etwas, was geschah, als sie zehn Jahre alt war. Der Auditor, der eine solche Reaktion beobachtet, weiss, dass er es mit einem Bouncer zu tun hat. Dieser sagt: »Raus!«, und die Patientin geht »raus«. Der Auditor erkennt, was hier verkehrt ist, benutzt die Wiederholungstechnik und reduziert das Engramm oder löscht es aus.
Der analytische Verstand reagiert auf solche Engramme immer und ausnahmslos wie auf Befehle. Er verhält sich auf dem Time-Track genau so, wie diese Engramme es sagen. Und er stellt über den Fall oder über das Leben Berechnungen an, wie sie von den Engrammen diktiert werden. Sehr gesund, solche Engramme! Wirklich ausgezeichnetes Überleben! Gut genug, um jeden ins Grab zu bringen.
Der Auditor hat keine sonderlichen Probleme mit Redewendungen (Sätzen), die die Therapie unterstützen. Ein Engramm, empfangen, als der Vater die Mutter schlug, und in dem es heisst: »Nimm das – und das, sage ich! Und das steckst du auch noch ein!«, kann bedeuten, dass unser Patient möglicherweise zum Diebstahl geneigt hat. (Solche Engrammsätze sind die ganze Ursache für die Impulse eines Diebes. Das wird dadurch bewiesen, dass der Mann nicht mehr stiehlt, wenn alle derartigen Engramme ausgelöscht sind.) Der Auditor wird feststellen, dass das Engramm eifrig wiedererzählt wird, weil es sich gemäss seinem Inhalt dem analytischen Verstand selbst anbietet.
Die ganze Engrammkategorie mit der Aussage: »Komm hierher zurück! Bleib jetzt hier!« – wie das Väter so gern sagen – bietet die Erklärung für das Phänomen, dass ein Patient gleich zu einem Engramm zurückschnellt, wenn die Therapie begonnen wird. Sobald es freigelegt wird, geht er jedenfalls geradewegs zu ihm zurück. Nachdem es wiedererzählt wurde, ist der Befehl nicht mehr wirksam. Doch solange das Engramm unberührt bestand, konnte es durchaus Menschen, in Fötushaltung eingerollt, in eine Anstalt bringen. Jeder Insasse einer Anstalt, der an dieser Art Geisteskrankheit leidet, kann einfach durch Anwendung der Wiederholungstechnik von einem solchen Engramm befreit und in die Gegenwart zurückgeführt werden, wenn er nicht mit Elektroschocks oder durch frontopolare Leukotomie behandelt worden ist. Manchmal dauert das nur eine halbe Stunde.
Auf dem Time-Track umherzuwandern und durch den Wald der Berechnungen zu schweifen, die dem Analysator durch diese Engramme aufgezwungen werden, ähnelt einem Kinderspiel, bei dem es eine Anzahl von Feldern gibt, über die man eine Figur rücken muss. Man könnte sich in der Tat auf der Grundlage des Time-Tracks und der Engrammbefehle ein neues Spiel ausdenken. Rücke soundso viele Felder vor, bis du auf einem landest, auf dem »Raus!« steht, was bedeutet, dass man in die Gegenwart zurück oder in Richtung Gegenwart geht. Rücke eine Anzahl von Feldern vor, und setze einen Zug aus, weil auf dem Feld, auf dem du landest, »Bleib stehen!« steht, und die Figur würde stehenbleiben, bis der Auditor sie durch eine geeignete Technik herausholt. (Aber da ja eben die Therapie auf diesen Befehl stösst, hätte er keine Kraft, die Person lange zu halten.) Dann rücke über soundso viele Felder zu einem vor, auf dem »Schlafe ein!« steht, woraufhin die Figur einschlafen müsste. Rücke soundso viele Felder weiter bis zu einem, auf dem »Niemand darf es herausfinden« steht, und es wäre überhaupt kein Feld da. Bewege dich bis zu einem Feld, auf dem »Ich habe Angst« steht, woraufhin die Figur Angst hätte. Bewege dich weiter bis zu einem Feld, auf dem »Ich muss weggehen« steht, und die Figur würde weggehen. Mache einen weiteren Zug bis zu einem Feld, auf dem es heisst: »Ich bin nicht da«, und das Feld wäre nicht vorhanden. Und so weiter und so fort.
Es gibt nur ganz wenige Befehlstypen, die für den Auditor besonders beschwerlich sind. Da der Verstand tatsächlich einen Teil seines Denkens durch Rückkehr bewerkstelligt, besonders beim Erinnern – auch wenn die Person selbst dabei nicht zurückkehrt –, behindern all diese Befehle auch die Denkvorgänge des Verstandes. Während der Therapie sind sie besonders lästig, und daher achtet der Auditor ständig auf sie.
Zuerst haben wir den Befehlstyp, der Patienten hinauswirft, im dianetischen Jargon als Bouncer bezeichnet. Er besteht aus Äusserungen wie »Raus mit dir!«, »Komm bloss nie wieder«, »Ich muss mich da fernhalten« usw. und schliesst jede Wortkombination ein, die buchstäblich einen Hinauswurf bedeutet.
Als zweiten Befehlstyp gibt es den Patienten-Holder. Das sind Äusserungen von der Art »Bleib hier!«, »Setz dich hier hin und denk darüber nach«, »Komm zurück und setz dich hin«, »Ich kann nicht gehen«, »Ich darf nicht weg« usw.
Der dritte Befehlstyp ist der Engramm-Denyer, der, wörtlich genommen, besagt, dass das Engramm nicht existiert: »Ich bin nicht hier«, »Das führt zu nichts«, »Ich darf darüber nicht sprechen«, »Ich kann mich nicht erinnern« usw.
Als vierten Befehlstyp gibt es den Engramm-Grouper, der, wörtlich genommen, bedeutet, dass sich alle Geschehnisse an einer einzigen Stelle auf dem Time-Track befinden: »Alles klebt zusammen«, »Alles geschieht auf einmal«, »Alles stürzt gleichzeitig auf mich ein« usw.
Der fünfte ist der Patienten-Misdirector, der den Preclear in die falsche Richtung lenkt – zeitlich zurück (d. h. früher) wenn er vorangehen soll, zeitlich voraus, wenn er zurückgehen soll, usw.: »Hier gibt es kein Zurück mehr«, »Bei dir ist alles anders herum« usw.
Der Bouncer katapultiert den Preclear in Richtung Gegenwart zurück. Der Holder hält ihn da fest, wo er ist. Der Denyer gibt ihm das Gefühl, dass dort kein Geschehnis vorhanden sei. Der Grouper lässt den Time-Track zusammenschrumpfen, so dass kein Time-Track da ist. Der Misdirector dreht die erforderliche Bewegungsrichtung um.
Das Kontaktieren eines beliebigen Engramms bringt den Preclear dazu, »analytisch« zu reagieren. Genau wie bei einem Engramm, das restimuliert wird, drängen sich die Befehle seinem Analysator auf, und obwohl der Analysator fest davon überzeugt sein mag, dass er die Reaktion gerade ganz aus eigenem Antrieb berechnet hat, spricht er in Wirklichkeit direkt aus dem Inhalt eines oder mehrerer Engramme.
Darauf beruht das Verfahren der Wiederholungstechnik.
Während der Preclear auf dem Time-Track zurückgeht und mit Engrammen in Kontakt kommt, gerät er in Bereiche von »Bewusstlosigkeit«, die durch die »Bewusstlosigkeit« oder durch Emotion abgesperrt sind. Bei den meisten frühen Engrammen kann man erwarten, dass der Preclear gähnt und gähnt. Es ist nicht der Befehl »zu schlafen«, der dafür verantwortlich wäre; vielmehr wird die »Bewusstlosigkeit« frei (was in der Fachsprache als Boil-off bezeichnet wird). Ganze zwei Stunden kann ein Preclear herumsuchen, in »Bewusstlosigkeit« fallen, wie betäubt erscheinen und einschlafen, ohne dass es einen entsprechenden Befehl gäbe.
Zum Dateninhalt aller Engramme gehört die Abschaltung des Analysators. Wenn der Preclear zurückgeschickt wird und mit einem Engramm Kontakt aufnimmt, erfährt er eine Schwächung des Analysators, was bedeutet, dass er in diesem Bereich sehr am Denken behindert ist. Der Boil-off von »Bewusstlosigkeit« ist ein für die Therapie sehr notwendiger Vorgang, denn diese »Bewusstlosigkeit« könnte im Alltagsleben der Person restimuliert werden. In diesem Fall wird ihre Intelligenz infolge der resultierenden Verlangsamung der Denkprozesse ein wenig oder auch sehr stark herabgesetzt.
Sobald »Bewusstlosigkeit« berührt wird, vermindert sich also das Denkvermögen des Preclears. Er träumt, murmelt sinnloses Zeug, müht sich vergeblich ab. Sein Analysator durchdringt den Schleier, der ihn von dem Engramm fernhielt. Doch ist der Analysator in diesem Zustand für Engrammbefehle höchst empfänglich.
Wenn der Auditor den Preclear drängt, durch das Engramm zu gehen und das engrammatische Erlebnis zu erzählen (er weiss natürlich, dass es mehrere Minuten dauern kann, bis genügend Boil-off dieser »Bewusstlosigkeit« stattgefunden hat, um den Patienten hindurchzulassen), wird der Preclear vielleicht klagen: »Ich kann jetzt nicht zurückgehen.« Der Auditor erkennt sofort, dass da ein Engrammbefehl durchgekommen ist. Er teilt dies dem Patienten nicht mit; gewöhnlich weiss der Patient nicht, was er sagt. Wenn der Patient dann weiterhin Schwierigkeiten hat, fordert ihn der Auditor auf: »Sage: ‘Ich kann jetzt nicht zurückgehen.’« Der Patient tut es, und der Auditor veranlasst ihn dazu, es immer wieder zu sagen. Plötzlich schaltet sich das Somatik ein, und der Kontakt mit dem Engramm ist hergestellt.
Wenn der Auditor sich mit einem Patienten unterhält, schreibt er, ohne dass dieser es merkt, sorgfaltig auf, welche Redewendungen er im Zusammenhang mit seinen Krankheiten oder mit Dianetik wählt und wiederholt gebraucht. Sagt er beispielsweise ständig, dass er »nichts erreicht«, lässt ihn der Auditor diese Redewendung wiederholen, nachdem er ihn in Reverie versetzt hat.
Die oftmalige Wiederholung einer solchen Redewendung saugt den Patienten auf dem Time-Track hinab und bringt ihn in Kontakt mit einem Engramm, das diese Redewendung enthält. Es kann sein, dass dieses Engramm sich nicht freisetzen lässt, da zu viele davor liegen; das wird allerdings nur geschehen, wenn dieselbe Redewendung in einem früheren Engramm auch vorhanden ist. Also wird die Wiederholungstechnik fortgesetzt, wobei der Auditor den Patienten veranlasst, früher und früher nach der Redewendung zu suchen. Wenn alles planmässig abläuft, wird der Patient sehr oft glucksen oder erleichtert lachen. Die Redewendung wurde geknackt. Das Engramm ist nicht gelöscht worden, jedoch wird dieser Bestandteil des Engramms die Therapie danach nicht mehr beeinflussen.
Wie ein Patient sich gegenüber Engrammen benimmt und welche Worte er gebraucht, um sein Verhalten zu beschreiben, ist gewöhnlich in diesen Engrammen enthalten. Die Wiederholungstechnik beseitigt die Ladung von den Redewendungen oder Sätzen, so dass die Engramme angegangen werden können.
Gelegentlich kann diese Technik den Patienten einmal in Schwierigkeiten bringen; jedoch sind Schwierigkeiten, in die man durch dianetische Therapie kommen kann, nicht sehr ernst. Wenn das Engramm im täglichen Leben restimuliert wird, kann es sich heftig geltend machen, und das tut es auch. Morde, Vergewaltigungen, Brandstiftungen, Abtreibungsversuche, Zurückbleiben in der Schule – alles, was im Leben aberriert ist – kommt von Engrammen. Aber wenn man sich ihnen in der dianetischen Therapie nähert, wird ein anderer Kanal benutzt, ein Kanal, der dichter am Ursprung des Engramms liegt. Wenn es auf einen nichtsahnenden Menschen einwirkt, hat ein Engramm gewöhnlich enorme Gewalt über Bewegung und Sprache; es nimmt im Verstand eine grosse Anzahl von Schaltkreisen in Beschlag, die dem vernünftigen Denken dienen sollten, und richtet allen möglichen Schaden an. Seine Kontakte sind »eingelötet« und können vom Analysator nicht abgetrennt werden. Durch die dianetische Therapie wird der Patient zum Engramm hingeschickt; diese Handlung allein beginnt einige der festen Verbindungen des Engramms zu unterbrechen. Ein Patient kann in ein Engramm versetzt werden, das ihn, wenn es nicht in der Therapie angegangen würde, eines Tages dazu bringen könnte, sich wie ein Fötus zusammenzurollen, woraufhin er mit der Einlieferung in die nächste Anstalt zu rechnen hätte. In der Therapie, bei der es sich um eine Rückkehr auf dem Time-Track handelt, hat der kräftigste Holder nur begrenzte Macht: Der Patient kann in einen Holder geraten, der im normalen Leben als Psychose in Erscheinung treten könnte – in der Therapie hingegen äussert er sich vielleicht nur so, dass der Patient bei der Aufforderung, »in die Gegenwart zu kommen«, einfach nur die Augen öffnet, ohne wirklich den Abstand auf dem Time-Track bis zur Gegenwart durchmessen zu haben. Er ahnt nicht, dass er in einem Holder sitzt, bis der Auditor, der auf solche Erscheinungen achtet, die Wiederholungstechnik anwendet.
AUDITOR: Bist du in der Gegenwart?
PRECLEAR: Klar.
AUDITOR: Wie fühlst du dich?
PRECLEAR: Ach, ich habe leichte Kopfschmerzen.
AUDITOR: Schliesse die Augen. Sage jetzt: »Bleib hier.«
PRECLEAR: Na schön. »Bleib hier. Bleib hier. Bleib hier.« (Mehrere Male.)
AUDITOR: Bewegst du dich?
PRECLEAR: Nein.
AUDITOR: Sage: »Ich sitze fest. Ich sitze fest.«
PRECLEAR: »Ich sitze fest.« (Mehrere Male.)
AUDITOR: Bewegst du dich auf dem Time-Track?
PRECLEAR: Kein bisschen.
AUDITOR: Sage: »Ich sitze in der Falle.«
PRECLEAR: »Ich sitze in der Falle. Ich« – au, mein Kopf
AUDITOR: Wiederhole es weiter.
PRECLEAR: »Ich sitze in der Falle. Ich sitze in der Falle. Ich sitze in der Falle.« Au! Es wird schlimmer! (Sein Somatik wird stärker, da er sich dem Engramm nähert, das ihn auf der anderen Seite des Schleiers der »Bewusstlosigkeit« festhält.)
AUDITOR: Wiederhole es weiter.
PRECLEAR: »Ich sitze in der Falle – O mein Gott, ich sitze in der Falle. Ich komme nie wieder hier heraus. Ich komme nie wieder heraus. Ich sitze in der Falle!«
AUDITOR: Nimm damit engen Kontakt auf. Schau nach, ob nicht noch mehr drin ist. (Ein Kunstgriff, um den Preclear daran zu hindern, einfach wieder abzuspielen, was er selbst gerade gesagt hat, und ihn das Engramm weiter durchlaufen zu lassen.)
PRECLEAR: Mein Kopf tut weh! Lass mich in die Gegenwart kommen!
AUDITOR: Geh noch einmal durch. (Wenn der Preclear mit soviel Ladung in die Gegenwart käme, würde er sich schlecht fühlen, und es wäre beim nächsten Mal möglicherweise schwer, in das Geschehnis einzudringen.)
PRECLEAR: »O mein Gott, ich sitze in der Falle. Ich fürchte, ich sitze in der Falle.« (Ein neues Wort ist aufgetaucht.) »Ich komme nie wieder hier heraus, solange ich lebe. Ich sitze in der Falle. Ich komme nie wieder heraus. Ich sitze in der Falle.« (Kommentierend:) Sie weint. »Oh, warum musste ich denn nur so einen Mann heiraten!«
AUDITOR: Wie steht es mit deinem Kopf?
PRECLEAR: Tut nicht mehr so weh. Also so was! Das ist ja wohl das Letzte! Sie schlägt sich auf den Bauch. Das ist gemein! So eine Schweinerei!
AUDITOR: Durchlebe es noch einmal. Wir wollen sichergehen, dass da nicht noch mehr drin ist. (Derselbe Kunstgriff, um den Preclear daran zu hindern, einfach abzuspielen, was er schon vorher gesagt hat, statt das zu bringen, was er jetzt vom Engramm erhält. Wenn er nur abspielt, anstatt es wiederzuerleben, wird sich das Engramm nicht heben lassen.)
PRECLEAR: (tut das, findet ein paar neue Worte sowie verschiedene Geräusche, eingeschlossen das dumpfe Klatschen der Schläge auf den Bauch und eine Autohupe draussen auf der Strasse): Sag bloss nicht, ich soll diese Geschichte noch mal durchlaufen.
AUDITOR: Erzähl sie bitte.
PRECLEAR: Na schön, diese Dame versucht mir den Kopf einzuschlagen, um mich loszuwerden. Also bin ich über sie hergefallen und habe sie ordentlich verprügelt.
AUDITOR: Durchlebe bitte das Engramm noch einmal.
PRECLEAR (fängt damit an und findet plötzlich heraus, dass das Engramm, wie eine Schnur mit Schleifen, geradegezogen wurde und an den Stellen, wo die Schleifen waren, noch mehr Daten enthält): »Ich muss mir etwas ausdenken, was ich Hans sagen kann. Der wird ganz schön über mich herfallen.« (Das war der Ursprung seines Scherzes: »bin über sie hergefallen«.)
AUDITOR: Durchlauf es bitte noch einmal. Da ist vielleicht noch mehr drin.
(Der Preclear tut das, frühere Teile schwächen sich ab. Zwei neue Geräusche tauchen auf, Schritte der Mutter und laufendes Wasser. Dann ist er glücklich und lacht darüber. Von diesem Engramm ist er entlastet, denn völlig verschwunden und somit gelöscht ist es wahrscheinlich noch nicht. So bietet sich ein Engramm nur dar, wenn es vor Erreichen des Basik-Basik kontaktiert wird.)
Hier sehen sie sowohl, wie die Wiederholungstechnik funktioniert, als auch, wie ein Engramm durch mehrfaches Durchlaufen zum Zurückweichen gebracht wird. Es kann, nachdem das Basik-Basik kontaktiert wurde, mit einer sehr schwachen zusätzlichen Ladung wieder auftauchen; es hat jedoch all seine Kraft verloren, zu aberrieren oder Kopfschmerzen bzw. andere psychosomatische Krankheiten zu erzeugen. Und doch reichte dieses Engramm aus, bevor es von der Therapie in Angriff genommen wurde, den Patienten als Jungen jedes Mal vor Angst laut schreien zu lassen, wenn er aus irgendeinem geschlossenen Raum nicht herauskommen konnte (Klaustrophobie).
Die Wiederholungstechnik ist das einzige in der Dianetik, das vom Auditor Gewandtheit und Einfallsreichtum verlangt. Mit Ausdauer und Geduld kann jeder Auditor in den anderen Verfahrensaspekten dieser Wissenschaft erfolgreich arbeiten, wenn er nicht gerade völlig unintelligent ist. Bei der Wiederholungstechnik muss er zu Therapiezwecken lernen, wie ein Engramm zu denken. Und er muss beobachten können, wie sich der Preclear auf dem Time-Track verhält und welcher Art seine Reaktionen sind, um daraus seine Schlussfolgerungen über die engrammatischen Befehlstypen ziehen zu können, die dem Preclear Schwierigkeiten bereiten, wenn er nicht gut mitarbeitet oder nichts herausbekommt.
Damit soll nicht gesagt werden, die Wiederholungstechnik sei schwierig – das ist sie nicht. Aber das Geschick des Auditors, sie anzuwenden, ist der Hauptgrund, warum ein Fall bei dem einen Auditor länger dauert als bei einem anderen. Es ist ganz klar eine Fähigkeit – nämlich das oben geschilderte Therapiespiel gewandt und einfallsreich durchzuspielen. Wo sitzt der Preclear fest und aufgrund welchen Befehls? Warum arbeitet er plötzlich nicht mehr mit? Wo liegt die emotionelle Ladung, die den Fall aufhält? Mit der Wiederholungstechnik kann der Auditor all diese Probleme lösen, und ein geschickter Auditor löst sie viel schneller als ein ungeschickter.
Wie denkt ein Auditor engrammatisch? Als Ronald Ross entdeckte, dass Insekten Krankheitserreger übertragen, hielt er es für notwendig, wie ein Moskito zu denken. Hier ist eine ähnliche Bedrohung: das Engramm. Man muss zu Therapiezwecken lernen, wie ein Engramm zu denken.
Ein Auditor kann durch einen Blick in die Augen des Patienten nicht erraten, warum dieser am Mittwoch nur Blumenkohl isst; das ist auch nicht nötig. Hier liegt eine Aberration vor, und der Auditor braucht die Ursache einer Aberration oder eines psychosomatischen Leidens nicht zu erraten; die jeweilige Ursache für all diese Dinge kommt mit der Zeit zum Vorschein, und er wird bei seiner Arbeit viel darüber lernen. Der Auditor muss jedoch dafür sorgen können, dass sein Patient auf dem Time-Track nicht durcheinandergerät, wenn er sich auf dem Time-Track in die Grundzone hinab – bzw. zum Zweck einer Reduzierung wieder aufwärts bewegt. Die gegenwärtige Lösung hierfür ist die Wiederholungstechnik. Es können sehr wohl neue Verfahren für die Dianetik entwickelt werden. Man könnte mit seinen Mitmenschen nicht sehr zufrieden sein, wenn eine solche Entwicklung und Verbesserung nicht stattfände. Zurzeit ist aber die Wiederholungstechnik das Beste, was wir haben – und das Merkmal des Besten ist, dass es bei allen Fällen zuverlässig funktioniert. Ein Auditor muss sie zum heutigen Zeitpunkt anwenden können, wenn er nennenswerte Ergebnisse bei einem Fall erwartet. Wenn der Auditor ein paar Fälle auditiert hat und die Natur dieser Bestie, des Engramms, kennt, kann – und sollte er – eigene, verbesserte Techniken vorbringen. Der Nachteil der Wiederholungstechnik liegt lediglich darin, dass sie, wie gesagt, vom Auditor Gewandtheit und Einfallsreichtum verlangt.
Gewandt und einfallsreich zu sein bedeutet nicht, viel zu reden. Beim Auditieren in der Dianetik wäre das sehr unklug. Tatsächlich verfallen Auditoren anfangs fast ausnahmslos dem Fehler, den Wohlklang ihrer eigenen Stimme und das Gefühl ihres Könnens so zu lieben, dass der arme Preclear kaum eine Chance erhält, ein reaktives Wort einzuwerfen – dabei ist es der Preclear, der geklärt werden soll; er ist auch der einzige, der über die zutreffenden Informationen verfügt und der die Auswertungen vornehmen kann.
Gewandt zu sein im Sinne der Wiederholungstechnik bedeutet, fähig zu sein, aus den Äusserungen oder Handlungen des Preclears den Engramminhalt zu ermitteln, der ihn daran hindert, die Engramme zu erreichen, durch sie hindurchzukommen usw. Die Wiederholungstechnik wendet sich nur an Vorgänge, nicht an die Aberration.
Im folgenden wird als Beispiel der Fall eines Mädchens geschildert, der so »versiegelt« war, dass dreissig Stunden fast ununterbrochene Wiederholungstechnik notwendig waren, um die Mauern zwischen dem analytischen Verstand und den Engrammen zu durchbrechen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Engramm kein Engramm wäre, wenn der Preclear mit ihm leicht in Kontakt kommen könnte. Jedes Engramm, mit dem man leicht in Kontakt kommen kann und das keine emotionelle Ladung enthält, ist kaum mehr aberrierend als ein Glas Sprudelwasser.
Das Mädchen hatte Geräuschrückruf, aber gesteigertes Hören und ein derart aus dem Gleichgewicht geratenes endokrines System, dass es schon mit zweiundzwanzig Jahren eine alte Frau war. Es waren fünfundsiebzig Stunden Arbeit nötig, bis es endlich mit etwas in der Grundzone in Berührung kam. Das ist fast unglaublich, aber so war es. Bei einem Patienten, der von seinem Time-Track herunter ist und eine Absperrung des Geräuschrückrufs hat, würden fünfundsiebzig Stunden Arbeit gerade ausreichen, die Räder zu schmieren. Dieses Mädchen aber, das über Geräuschrückruf verfügte, hätte schon ein gutes Stück auf dem Weg zum Clear sein sollen, hatte aber immer noch den Kontakt mit dem Basik-Basik vor sich.
Mit der Wiederholungstechnik, und ganz allein mit ihr, wurde der Fall schliesslich gelöst. Holder oder Bouncer gab es praktisch nicht. Es sah einfach so aus, als sei der gesamte vorgeburtliche Bereich leer.
Ein Engramm ist keine vernunftgemäss erfasste Erinnerung. Es ist nur ein Wellenmuster oder eine andere Art Aufzeichnung, die auf den analytischen und den somatischen Verstand einwirkt und Stimme, Muskulatur und andere Körperteile steuert. In dem Drang zu rechtfertigen, was er vorgehen sieht, und geschwächt durch das in Dramatisation befindliche Engramm, kann der analytische Verstand Daten einwerfen, um das Geschehen vernünftig erscheinen zu lassen. Das macht aber ein Engramm nicht vernünftig. Wenn ein Engramm in der Therapie zum ersten Mal angegangen wird, scheint es überhaupt nicht vorhanden zu sein. Es ist möglich, dass zum »Entwickeln« dieses Engramms drei Sitzungen nötig sind. Da an vielen Engrammen gearbeitet wird, bedeutet dies nicht drei ergebnislose Sitzungen; es bedeutet vielmehr, dass das »Ich« bei der Rückkehr mehrmals über ein Engramm drübergehen muss, damit es sich »entwickeln« kann. Es ist wichtig, das zu wissen. Ebenso wie man den Verstand eines Aberrierten heute ergebnislos nach einer Angabe fragen kann, um bei erneuter Anfrage eine Woche später die Antwort zu erhalten, ist es mit Engrammen. Ein Hauptprinzip in der Therapie ist: Wenn man immer wieder nach dem Engramm fragt, wird man es schliesslich zu fassen kriegen. Schon das wiederholte Zurückkehren über den vorgeburtlichen Bereich hinweg wird die dort vorhandenen Engramme schliesslich entwickeln, so dass der analytische Verstand sie angreifen und reduzieren kann. Schnell geht das nicht. Doch obschon das Engramm im Laufe mehrerer Sitzungen noch entwickelt werden muss, beschleunigt die Wiederholungstechnik den Vorgang ganz beträchtlich.
Bei der erwähnten jungen Dame wären ohne eine Technik wie die Wiederholungstechnik vermutlich weitere fünfzig oder sechzig Arbeitsstunden nötig gewesen, bis die Engramme hätten kontaktiert werden können. Die Wiederholungstechnik knackte das Problem, nachdem dem Auditor aufgefallen war, dass sie immer wieder sagte: »Ich bin sicher, es gibt einen guten Grund dafür, dass ich mich in meiner Kindheit schlecht fühle. Schliesslich hat mich mein Bruder vergewaltigt, als ich fünf Jahre alt war. Ich bin sicher, dass die Ursache in meiner Kindheit liegt, also viel später. Meine Mutter war fürchterlich eifersüchtig auf mich. Ich bin sicher, es ist später.«
Die junge Dame hatte, wie man sich ja vorstellen kann, im College irgendeine Richtung von geistiger Therapie studiert, in der man die Ansicht vertrat, das Geschlechtliche oder das Einnehmen von Vitaminen erzeuge geistige Aberrationen. Sie hatte oft zum Ausdruck gebracht, dass sie zwar nichts gegen »Analyse« habe, wie sie es nannte, dass sie es aber dumm fände, von einem Fötus zu erwarten, etwas hören zu können. Sie pflegte in die Periode vor der Geburt einzudringen und zu erklären, sie fühle sich ganz wohl dabei. Die Geburt war jedoch nicht in Sicht. Das ist wichtig. Das grundlegende Engramm oder die grundlegenden Engramme in der Grundzone – in der Embryoperiode – können und werden ohne Therapie nicht verschwinden; und wenn mit dem Geburtserlebnis nicht einmal durch ein einziges Somatik Kontakt aufgenommen werden kann, dann ist es sicher, dass etwas davor liegt. Wäre das Geburtserlebnis das erste Engramm, dann könnte jedermann in fünf Stunden geklärt werden. Die Geburt kann sogar in Sicht sein, während es noch immer ein halbes Hundert schwere vorgeburtliche Erfahrungen geben mag. In ihrem Fall war nichts in Sicht. Die Vorstellungen, die ihr beigebracht worden waren, hatten ihren Fall verlangsamt: sie versuchte immer, in der Gegenwart zu bleiben und sich zu »erinnern«, und das mit einem Gedächtnis so voll von Absperrungen, dass sie sich nicht einmal den richtigen Namen ihrer Mutter hätte zurückrufen können. (Das kam daher, dass sie zehn volle Jahre lang in den Händen von Psychotherapeuten gewesen war, die sie ausschliesslich aufgefordert hatten, nichts anderes zu tun, als sich zu »erinnern«.) Wie schon gesagt, fühlte sie sich in der Situation vor der Geburt ganz behaglich; sie spürte das Fruchtwasser und war sicher, dass das Leben in der Gebärmutter für alle Betroffenen die reinste Freude sei. Die Ungereimtheit, dass sie das Fruchtwasser sowie die schwebende Behaglichkeit und Wärme empfinden konnte und doch weiterhin glaubte, dass es ein vorgeburtliches Gedächtnis nicht gäbe, entging ihr völlig. Der Auditor unternahm nicht die geringste Anstrengung, sie zu überzeugen. Da er mit seiner Arbeit vertraut war, sandte er sie nur immer wieder auf dem Time-Track vor und zurück und probierte verschiedene Mechanismen aus.
Schliesslich wollte sie wissen, ob es vorgeburtliche Erfahrungen denn geben müsse. Ihr wurde gesagt, dass das, was da ist, eben da ist; sollte es kein vorgeburtliches Gedächtnis geben, dann würde sie auch nichts davon zurückrufen können; gäbe es das aber doch, so könne sie es vielleicht. Das ist eine gute, neutrale Haltung für einen Auditor. Wie ein anderer Auditor es einmal treffend ausdrückte, legt die Dianetik nämlich »nur die Meterware auf den Tisch« und unternimmt überhaupt keine Verkaufsanstrengungen.
Der Auditor hatte die Wiederholungstechnik mit einer Vielzahl von Redewendungen angewandt. Sie bewegte sich auf dem Time-Track; es musste also ein Denyer vorhanden sein. Dem Auditor waren schon alle Ideen ausgegangen, als ihm plötzlich aufging, dass sie für die Wendung »viel später« eine grosse Vorliebe zeigte.
AUDITOR: Sage »viel später« und kehre in den vorgeburtlichen Bereich zurück.
MÄDCHEN: »Viel später, viel später«, usw. (sehr gelangweilt und nicht sehr bereit zur Zusammenarbeit).
AUDITOR: Rede weiter. (Sie sollten niemals »Fahre fort« oder »Nur vorwärts« sagen, denn das wird wörtlich genommen. Sagen Sie »Rede weiter«, wenn Sie wollen, dass jemand weiter durch ein Engramm gehen oder etwas wiederholen soll, und sagen Sie »Geh zurück und durchlaufe es noch einmal«, wenn ein bereits durchlaufenes Engramm noch einmal durchlaufen werden soll.)
MÄDCHEN: »Viel später. Viel….« Ich spüre da ein Somatik in meinem Gesicht! Es ist, als würde ich gestossen. (Für den Auditor war das eine gute Nachricht, denn er wusste bereits, dass sie mitten in der vorgeburtlichen Periode eine Schmerzabsperrung hatte, die spätere Somatiken am Auftauchen hinderte.)
AUDITOR: Geh näher heran und mach weiter mit dem Wiederholen.
MÄDCHEN: »Viel später. Viel später.« Es wird stärker. (Natürlich. Bei der Wiederholungstechnik wird das Somatik so lange stärker, bis die exakte Redewendung zum Vorschein kommt. Bei einem Fall ohne Geräuschrückruf drängt sie sich dem »Ich« indirekt auf, bei Geräuschrückruf kommt das Geräusch als Geräusch durch.)
AUDITOR: Rede weiter.
MÄDCHEN: »Viel…« Ich höre eine Stimme! Da! Das ist es. Das ist ja die Stimme meines Vaters!
AUDITOR: Höre auf die Worte und wiederhole sie bitte.
MÄDCHEN: Er spricht mit meiner Mutter. Also, dieser Druck in meinem Gesicht ist aber unangenehm. Das geht die ganze Zeit auf und ab. Es tut weh!
AUDITOR: Wiederhole seine Worte bitte.
MÄDCHEN: Er sagt: »O Liebling, ich komme jetzt nicht in dich hinein. Wir können erst viel später eins haben.« Und hier ist die Stimme meiner Mutter. Also, dieser Druck tut mir weh. Nein, er hat schon ziemlich nachgelassen. Sehr komisch, kaum habe ich seine Stimme gehört, hat es nachgelassen.
AUDITOR: Was sagt deine Mutter, bitte, falls du sie hörst?
MÄDCHEN: Sie sagt: »Dann möchte ich dich überhaupt nicht drin haben!« Sie ist wütend! Nanu, das Somatik hat aufgehört. (Hier war der Geschlechtsverkehr zu Ende.)
AUDITOR: Kehre bitte zum Anfang davon zurück und erzähle es noch einmal.
MÄDCHEN (erreicht den Anfang, das Somatik tritt wieder auf): Ich frage mich, was die da machen. (Pause.) Ich höre ein schmatzendes Geräusch! (Dann eine Pause und Verlegenheit.) Oh!
AUDITOR: Erzähle bitte das Engramm wieder.
MÄDCHEN: Da ist zuerst eine Art schwacher Rhythmus, und der wird schneller. Ich kann das Atmen hören. Jetzt fängt es an, stärker zu drücken, aber viel schwächer als beim ersten Mal. Jetzt lässt es nach, und ich höre meinen Vater: »O Liebling, ich komme jetzt nicht in dich hinein. Wir können erst viel später eins haben. Ich bin nicht so sicher, dass ich Kinder so gern mag. Und ausserdem, meine Arbeit…« Meine Mutter muss ihn weggestossen haben, denn hier ist ein heftigeres Somatik. »Dann möchte ich dich überhaupt nicht drin haben. Du kalter Fisch!«
AUDITOR: Geh bitte zum Anfang zurück und erzähle das ganze noch mal.
(Das Mädchen erzählt es mehrere Male, das Somatik verschwindet schliesslich. Die junge Dame ist sehr fröhlich darüber, sagt aber gar nichts mehr davon, dass sie an der Existenz vorgeburtlicher Aufzeichnungen gezweifelt hatte.)
So arbeitet man mit der Wiederholungstechnik. Der Auditor hatte es bei diesem Fall mit etwa zweihundert Redewendungen versucht, ohne eine einzige zu finden, die passte. Zu Anfang waren nur ein paar Engramme von untergeordneter Bedeutung sichtbar geworden, die der Archivar ohne weiteres herauszugeben bereit war, und der Auditor ging aufs Geratewohl die ganze Reihe möglicher Denyer durch. Spätere Geschehnisse hätten eine Reihe von den benutzten Redewendungen enthalten können – was auch der Fall war; jedoch waren keine Somatiken in Erscheinung getreten. Offensichtlich war der Archivar aber willens, sich auf dieses eine Engramm einzulassen, denn es lag früh und liess sich auslöschen.
Der Archivar händigt bei einem stark abgesperrten Fall selten etwas aus, das nicht bis zum Zurückweichen reduziert werden kann. Und ein Auditor lässt ein so angebotenes Engramm niemals liegen, ohne jede mögliche Anstrengung unternommen zu haben, es durch wiederholtes Erzählen zu reduzieren. In dem geschilderten Fall hätte der Archivar den Auditor übrigens im Stich gelassen, wenn er etwa das Geburtserlebnis präsentiert hätte; dieses hätte sich nicht heben lassen, viel verlorene Arbeit gekostet und der Patientin mehrere Tage lang Kopfschmerzen bereitet. Der Auditor hätte umgekehrt den Archivar im Stich gelassen, wenn er das angebotene Engramm nicht reduziert hätte, indem er dafür sorgte, dass das Mädchen bis zum Verschwinden von Stimme und Somatik wiederholt durch das Geschehnis ging.
Dieses Engramm blieb deshalb so lange verborgen, weil sein Inhalt es vorschrieb. An sich war es einfach ein Koitus. Als Engramm schien es aber zu sagen, dass die Geschehnisse erst später im Leben zu finden seien. Weiterhin sagte es, dass man nicht hineinkommen dürfe.
Die Wiederholungstechnik wird den Patienten manchmal dadurch in geringfügige Schwierigkeiten verwickeln, dass sie ihn in Geschehnisse »hineinsaugt«, die sich nicht heben lassen. Das kommt zwar nicht oft vor, doch händigt der Archivar gelegentlich ein spätes Geschehnis anstelle eines früheren aus. Doch dies ist kein Fehler des Archivars. Sie erinnern sich, dass die Engramme bei ihm nach Thema, Somatik und Zeit gespeichert sind und dass der Auditor jeden einzelnen dieser Faktoren benutzen kann. Wenn der Archivar auf eine wiederholte Redewendung, die der Auditor dem Gerede des Preclears entnommen oder selbst erraten hat, anspricht und ein Somatik aushändigt, dann jedoch (bei einem Fall mit Geräuschrückruf) dieses Somatik sich nicht heben lässt oder keine Stimme mit ihm auftaucht (bzw. bei einem Fall ohne Geräuschrückruf sich einfach das Somatik nicht heben lässt), dann hatte der Archivar einen ganzen Stapel Material abzutragen. Wenn der Auditor das bemerkt, veranlasst er daher den Preclear, dieselbe Redewendung zu wiederholen, und weist ihn an, in immer frühere Bereiche zu gehen. Es mag sich an einer anderen Körperstelle ein anderes Somatik zeigen. Der Archivar hat ein noch früheres Somatik losgelöst, nachdem nun eine kleine Menge Unbehagen von demjenigen weggenommen wurde, das er zuerst zu fassen bekam. Dieses frühere Somatik wird nun auf ähnliche Weise angegangen. Es mag als solches mittlere Stärke erreichen, während der Preclear die Redewendung ständig wiederholt, und doch taucht vielleicht noch immer keine Stimme auf. Der Auditor sendet den Preclear dann weiter zurück. Dem Archivar gelingt es, ein noch früheres Geschehnis herauszuholen, nachdem das zweite ein wenig entlastet wurde. Jetzt schaltet sich wieder ein noch früheres Somatik ein (wahrscheinlich unten in der Grundzone – bei einem Fall, der diesen Bereich zuvor noch nicht kontaktiert hatte); diesmal kann eine Stimme gehört werden. Das Engramm lässt sich reduzieren. Kurz, der Archivar war willens, Unannehmlichkeiten zu riskieren, um mehrere Somatiken abzutragen und den Auditor ein grundlegendes Geschehnis finden zu lassen.
Es gibt dafür auch andere Möglichkeiten. Da der Speicher nach Thema, Somatik und Zeit sortiert ist, kann der Auditor auch andere Dinge als nur Redewendungen benutzen. Er kann den Preclear zu der »stärksten Intensität eines Somatiks« senden und damit oft Ergebnisse erzielen, obwohl das nicht so zuverlässig und narrensicher ist wie die Vorgehensweise nach Thema. Übrigens macht es dem Preclear nichts aus, zu irgendeiner stärksten Intensität eines Somatiks zu gehen, denn die Somatiken sind nur etwa ein Tausendstel so stark spürbar wie die ursprünglichen Qualen, obwohl sie noch immer stark genug sind. In seinem gegenwärtigen Leben (wenn sich der Preclear nicht in Therapie befindet) kann die Intensität solcher Somatiken drastische Ausmasse annehmen – siehe Migräne. Im Fall von Migräne kann der Preclear zu genau dem Moment zurückgesandt werden, als er sie erhalten hat und wo man ihre stärkste Intensität vermuten würde, und man würde doch nur einen leichten, dumpfen katerartigen Schmerz finden. Dies ist ein Aspekt des Prinzips, dass jeder Fall besser begonnen als überhaupt nicht in Angriff genommen wird. Denn durch Rückkehr mit Hilfe der Standardtechnik der Reverie nähert man sich der Ursache, und wenn man überhaupt mit der Ursache in Kontakt kommt, vermindert man die aberrierende Kraft des Engramms, ganz gleich, wie viele Fehler der Auditor macht.
Das Zurückkehren zur »grössten Intensität« eines Somatiks ist also nicht sehr schmerzhaft. Die wirkliche maximale Intensität erreicht das Somatik, wenn der Preclear wach ist und bevor er Kontakt mit dem Geschehnis hergestellt hat. Auf jeden Fall kann durch Rückkehr zur »maximalen Intensität« das Geschehnis oft berührt und reduziert werden. Wenn diese »maximale Intensität« in ihrem Engramm allerdings die Redewendungen »Ich kann es nicht aushalten!«, »Das bringt mich um!« oder »Ich bin entsetzt« enthält, können Sie erwarten, dass unser Preclear dementsprechend darauf reagiert. Wenn er nicht darauf reagiert, hat er eine emotionelle Absperrung, die ein anderes Problem ist, das später noch aufgegriffen werden wird.
In ähnlicher Weise kann der Auditor mit seinem Preclear anhand von Zeit arbeiten. Im Verstand gibt es eine sehr genaue Uhr. Der Archivar ist mit dieser Uhr sehr gut vertraut und wird, wo immer es möglich ist, Folge leisten. Der Auditor, der möchte, dass der Patient auf dem Time-Track bis »sechs Minuten, bevor diese Redewendung fällt«, zurückgeht, wird gewöhnlich feststellen, dass der Preclear dann sechs Minuten vor dem Geschehnis ist, selbst wenn es sich um ein vorgeburtliches Geschehnis handelt. Der Auditor kann seinen Preclear dann Minute um Minute vorwärts führen, wie er es wünscht. Er kann ihn geradewegs durch ein Geschehnis hindurchführen, indem er ansagt: »Es ist eine Minute später, es ist zwei Minuten später, drei Minuten sind verstrichen«, und so fort. Der Auditor braucht nicht darauf zu warten, dass diese Minuten verstreichen; er sagt sie einfach an. Er kann einen Preclear veranlassen, in Intervallen von fünf Minuten, von ganzen Stunden oder Tagen durch die Zeit zu gehen, und wenn es kein engrammatisches Material gibt, das den Preclear aufhält oder die Unternehmung in irgendeiner anderen Weise beeinflusst, kann der Auditor den Preclear nach Belieben auf dem Time-Track bewegen. Es wäre sehr schön, wenn der Auditor ihn zum Zeitpunkt der Empfängnis schicken und ihm dann sagen könnte: »Es ist eine Stunde später, zwei Stunden später« und so weiter, um das erste Engramm aufzustöbern. Es sind jedoch mehr Faktoren als nur die Zeit im Spiel, und der Plan – obwohl schön – ist nicht durchführbar. Die zeitliche Verschiebung wird im Allgemeinen benutzt, wenn der Auditor versucht, den Preclear vor ein Geschehnis zu platzieren, um sicherzustellen, dass er wirklich den Anfang erwischt hat. Wenn ein Auditor den Preclear um je fünf oder zehn Minuten zurückkehren lässt, kann er manchmal entdecken, dass er rückwärts in ein sehr langes und kompliziertes Geschehnis hineinläuft und dass die Kopfschmerzen, die er beim Preclear lindern wollte, in Wirklichkeit Stunden vor dem Zeitraum empfangen wurden, den der Auditor für den Beginn hielt. In so einem Fall hängt ein zweites Engramm an einem früheren Engramm, und der Auditor kann das zweite nicht heben, bevor er das erste erreicht hat.
Die zeitliche Verschiebung ist tatsächlich von begrenztem Nutzen. Der Auditor, der versucht, rückwärts durch die Zeit zu jagen, wird sich einem künstlich restimulierten Fall gegenübersehen und bemerken, dass seine Arbeit sehr behindert ist. Die Wiederholungstechnik funktioniert am besten und wird vom Archivar am leichtesten gehandhabt. Der Auditor verwendet eine zeitliche Verschiebung, um den Preclear so dicht wie möglich an die Grundzone (die frühe vorgeburtliche Zeit) heranzuführen, und wenn der Archivar sich dann nicht einfach an die Arbeit macht, Engramme auszuhändigen, die eins nach dem anderen »ausgewaschen« werden können, wendet der Auditor gewöhnlich die Wiederholungstechnik an. Die zeitliche Verschiebung und das »Aufspüren eines Somatiks« sind von begrenztem Nutzen. Einiges Experimentieren wird zeigen, wie weit ihr Nutzen in etwa geht.
Dies sind die Gesetze der Rückkehr:
1. Eine zurückgekehrte Person reagiert, theoretisch gesehen, stärker auf diejenigen Befehle, die auf dem Time-Track vor dem Punkt liegen, wo sie sich befindet, und weniger auf die Befehle, die später liegen.
2. Ein Preclear reagiert auf diejenigen engrammatischen Befehle, die a) in chronischer Restimulation sind oder b) denen er auf dem Time-Track am nächsten ist. Wenn also ein Engramm sagt: »Ich habe Angst«, dann hat er Angst. Wenn es sagt: »Ich würde lieber sterben, als dem die Stirn zu bieten«, dann würde er lieber sterben. Wenn der Befehl, dem er nahe ist, sagt: »Ich bin schläfrig«, wird er schläfrig sein. Wenn das Engramm sagt: »Vergiss es«, dann tut er das. Befehle, die sich in chronischer Restimulation befinden, verfälschen das Bild der Persönlichkeit: »Ich kann niemals irgendeiner Sache sicher sein«, »Ich weiss nicht«, »Ich kann nichts hören«, sie alle können in chronischer Restimulation sein. Wenn der Archivar die Befehle nicht preisgeben will, arbeitet man mit dem Fall trotzdem weiter in deren Nähe. Sie werden nach einer gewissen Zeit kapitulieren und weichen.
3. Die Verhaltensweise des Preclears auf dem Time-Track und der Zustand des Time-Tracks werden ausnahmslos durch engrammatische Befehle gesteuert, die als Bouncer, Holder, Denyer, Grouper und Misdirector klassifiziert werden können. (Noch einmal sei gesagt, dass diese Befehle, ebenso wie die Sprache, sehr variieren. Wenn sich beispielsweise die Äusserung »Ich weiss nicht, ob ich komme oder gehe« in einem Engramm befindet, wird das Engramm sehr verwirrend. »Ich kann jetzt nicht zurückgehen« lässt den Preclear unaufhörlich in Richtung Gegenwart gehen.)
4. Der Engrammbefehl tritt entweder in der Sprache des Preclears (in wachem Zustand nach einer Therapie-Sitzung) auf oder wird unabsichtlich als vermeintlich »analytischer« Gedanke geäussert, wenn der Preclear sich dem Bereich nähert, in dem der Befehl enthalten ist.
5. Das Engramm ist keine bewusste, vernunftgemäss verarbeitete Erinnerung, sondern eine Ansammlung nicht analysierter Wahrnehmungen; es wird sich allmählich preisgeben, wenn man einfach durch das Verfahren der Rückkehr durch es hindurchgeht, zu ihm hingeht, es durchstreift oder nach ihm fragt.
6. Der Archivar wird dem Auditor alles aushändigen, was aus der Engrammbank herausgezogen werden kann. Der Auditor muss den Archivar unterstützen, indem er alles, was dieser anbietet, in seiner Ladung oder Heftigkeit reduziert. Das wird erreicht, indem man es den Patienten wiedererzählen lässt. (Andernfalls sammelt sich um den Archivar soviel Material an, dass er – da sich dieses Material nun in Restimulation befindet – nicht mehr an das Archiv gelangen kann. Auditoren, die sich dem Archivar widersetzen, sind nicht selten. Der Archivar, der sich dem Auditor widersetzt – ausgenommen durch Zurückhalten von Daten, die sich nicht reduzieren lassen werden – ist bisher noch nicht gefunden worden.)
Die Techniken, die dem Auditor zur Verfügung stehen, sind:
1. Die Rückkehr, bei der der Preclear, bevor die Therapie selbst beginnt, möglichst weit auf seinem Time-Track zurückgeschickt wird.
2. Die Wiederholungstechnik, mit der der Archivar nach Daten über bestimmte Themen gefragt wird, insbesondere solche, die die Rückkehr und die Bewegung auf dem Time-Track beeinflussen und die die Fähigkeit des Preclears, mit Engrammen in Kontakt zu kommen, unterstützen.
3. Die zeitliche Verschiebung, mit deren Hilfe der Preclear über kurze oder lange Entfernungen auf dem Time-Track bewegt werden kann, und zwar durch konkrete Angabe der Zeitdauer, um die er sich vorwärts- oder rückwärtsbewegen soll, oder der Zeitintervalle, um die er zurückkehren bzw. sich vorwärtsbewegen soll. (Es ist auch nützlich herauszufinden, ob sich der Preclear überhaupt bewegt oder in welcher Richtung er sich auf dem Time-Track bewegt, um die Wirkung eines bestimmten Engramms auf ihn herauszufinden.)
4. Das Aufspüren von Somatiken, wobei der Augenblick auf dem Time-Track gefunden wird, in dem das Somatik empfangen wurde, um herauszufinden, ob es in diesem Engramm enthalten ist, oder um ein Engramm zu finden, das dieses Somatik enthält.