Eine Sitzung dauert üblicherweise zwei Stunden. In diesen zwei Stunden wird beim durchschnittlichen Patienten alles erreicht werden, was an diesem Tag erreicht werden kann. Es ist nicht nötig, dass jeden Tag auditiert wird, alle zwei oder drei Tage ist aber erstrebenswert. Mit Zwischenräumen von einer Woche zu arbeiten ist nicht optimal, denn der Fall neigt dazu, sich auszubalancieren. Gewöhnlich tritt am vierten Tag nach einer Sitzung ein »Absinken« ein, wenn nicht spätestens nach drei Tagen weiter auditiert wird. Dieses »Absinken« am vierten Tag ist ein natürlicher, mechanischer Vorgang. Wird ein eingekeytes Engramm im Leben restimuliert, dann braucht es etwa vier Tage, bevor es einschneidende Wirkungen zeigt. In der Therapie sind manchmal drei Tage nötig, um ein Engramm zu »entwickeln«. Das bedeutet nicht, dass drei Tage verstreichen müssen, bevor es erreichbar ist, und ebenso wenig, dass die Arbeit für drei Tage unterbrochen werden muss; es bedeutet jedoch, dass es bei Engrammen – da sie keine Erinnerungen sind und daher nicht so ohne weiteres in Erscheinung treten – manchmal drei Tage dauern kann, bis sie an die Oberfläche kommen.
Um es klarer auszudrücken: Nach einem Engramm kann am ersten Tag gefragt werden, und man wird es am dritten Tag finden. In der Zwischenzeit stösst der Auditor auf andere Engramme. Dieser Prozess verläuft so automatisch, dass er keine Aufmerksamkeit erfordert und nicht bemerkt wird, ausser bei Fällen, mit denen nur einmal in der Woche gearbeitet wird. Am ersten Tag wird nach dem Engramm gefragt, am dritten Tag ist es soweit, reduziert zu werden, am vierten Tag sinkt es ab und hat sich am siebten Tag wieder ausbalanciert.
Der Drei-Tage-Aspekt ist noch auf andere Weise interessant. Die dreitägige Zeitspanne ergab sich aus der Beobachtung des Durchschnittsverhaltens der Preclears. Mit genauerer Untersuchung könnte sie auf 2,5 oder 3,6 Tage festgelegt werden (das variiert von Person zu Person), drei Tage ist für unsere Zwecke jedoch genau genug. Wenn man nur einen Release erreichen will, wird man manchmal feststellen, dass es nötig ist, ein spätes Engramm anzugehen und zu durchlaufen: Das Engramm mit körperlichem Schmerz aus der Zeit nach der Geburt scheint zu steigen, bleibt drei Tage lang unverändert und sinkt dann wieder ab. Wenn es absinkt, wird der Auditor zu ihm zurückgehen und es den Patienten noch einmal durchlaufen lassen müssen. Indem der Auditor dieses »abgesunkene« Engramm aus dem späteren Leben immer wieder angeht, wird es schliesslich ausser Sicht gehen und im zurückgewichenen Zustand bleiben.
Oft gerät der Patient in Euphorie, wenn der Auditor ein Engramm berührt, das eine manische Redewendung enthält. Der Patient wird dann umherlaufen und sagen, wie wunderbar die Dianetik sei, da er sich jetzt in prachtvoller Verfassung befinde und sich so glücklich fühle. Geben Sie acht. In drei oder vier Tagen wird dieses manische Engramm zurückgesunken sein, so dass er sich in einem depressiven Zustand befindet. Seien Sie auf der Hut, wenn jemand eine dieser »Blitzgenesungen« erlebt, denn sie sind nicht dauerhafter als die Flamme eines brennenden Streichholzes. Sie verlöscht und hinterlässt kalte Asche. Wenn der Auditor diese Euphorie sieht, tut er besser daran, in den Fall wieder einzusteigen und dieses Engramm gründlicher zu reduzieren oder ein grundlegenderes Engramm zu finden.
Die Zeit, die für die Klärung eines Menschen erforderlich ist, variiert sehr stark. Indem er Verzweiflungsladungen beseitigt und einige frühe Engramme reduziert, kann der Auditor bei einem Patienten in zwanzig oder dreissig Stunden einen besseren Seinszustand erzielen als jede frühere Therapie: das ist ein Release. Ähnliches erreicht man mit früheren Methoden nur in zwei oder drei Jahren therapeutischer Arbeit. Die Zeit, die man braucht, um einen Clear zu erzielen, ist an keinem früheren Massstab zu messen, denn nie zuvor hat man sich von einem Clear auch nur träumen lassen.
Bei einem Fall mit Geräuschrückruf und allgemein guter Rückruffähigkeit kann die Klärung durchaus in hundert Stunden zustande gebracht werden. Bei einem Fall mit gründlich abgesperrten Rückrufen kann es sehr viel länger, ja bis zum Extrem von tausend Stunden dauern. Ebenfalls sehr lange können Patienten mit Phantasierückruf brauchen, die also Geschehnisse anbieten, die sich nie ereignet haben.
Betrachten Sie es von dieser Seite: wir können die Ergebnisse von zwei oder drei Jahren Psychoanalyse mit zwanzig oder vierzig Stunden Dianetik erreichen, und was wir in der dianetischen Therapie einmal behandelt haben, ist erledigt – im Gegensatz zur Psychoanalyse. Das ist der Release. Er erledigt seine Aufgaben weitaus besser, da er von seinen emotionellen Ladungen grösstenteils befreit ist. Mit dem Ziel der Klärung vor Augen bemühen wir uns, einen überdurchschnittlichen Zustand des Verstandes zu erreichen, und das erreichen wir auch. Tausende und aber Tausende von Stunden wurden für die Erziehung und Ausbildung mancher Menschen verwendet; ein Aufwand von zwei- oder sogar zehntausend Stunden Arbeit, um ihn auf ein Niveau zu heben, das weit über dem liegt, was früher für ihn möglich war, wäre immer noch gut investierte Arbeit. Aber wir brauchen nicht annähernd soviel Zeit dafür. Manche Personen wurden mit einem Aufwand von dreissig Stunden an aufwärts geklärt, wenn sie Geräuschrückruf und nur wenige Engramme hatten, und es dauerte bis zu fünfhundert Stunden bei anderen, wenn ihr Rückruf abgesperrt war und sie zudem Phantasierückruf hatten. Wie lange ein Auditor bei seinen ersten paar Fällen braucht, ist schwer zu sagen. Er wird schliesslich einen Clear zuwege bringen und selbst bei einem ernsten Fall bestimmt weniger als zwölfhundert Stunden dafür benötigen. Indem er ständig auf die Klärung hinarbeitet, erreicht sein Patient zunehmende Entlastung, und sein Zustand erhebt sich nach fünfzig Stunden bereits über die gegenwärtige Norm und verbessert sich weiterhin. Der Patient verbessert sich so rasch, dass von Woche zu Woche merkliche körperliche Veränderungen und verblüffende geistige Fortschritte auftreten. Wer glaubt, dass der Weg zur Klärung ein kurzer Sprung und ein kleiner Gewinn sei, der hat keinen Begriff davon, wie hoch dieses Ziel wirklich liegt.
Die meisten Auditoren werden sich zuerst um die Schaffung eines Release bemühen und sind gut damit beraten. Erst wenn sie schliesslich selbst geklärt sind, werden sie plötzlich erkennen, dass der Zustand weitaus mehr Zeit wert war, als sie zu seinem Erreichen aufgewandt haben.
Es ist ganz unmöglich, einem angehenden Auditor vorauszusagen, wie viel Zeit die Fehler, das Erlernen seines Handwerks und das Erlangen eines gewissen Geschicks in Anspruch nehmen werden. Daher kann er auch unmöglich abschätzen, wie lange er wird arbeiten müssen, damit aus seinem Patienten ein Clear wird. Ein gut trainierter Auditor benötigt im schlimmsten Fall niemals mehr als achthundert Stunden; fünfhundert Stunden sind viel.