Der Fremdsprachen-Fall

Hin und wieder wird der Auditor bei einem Fall auf eine merk­würdige Barriere stossen – es ist unmöglich, in der vorgeburtlichen Zone irgendetwas zu finden, was sich klären lässt oder einen Sinn ergibt. Manchmal trifft das auch noch für die Kindheit zu. Es kann sich um einen »Fremdsprachen-Fall« handeln. Es kommt vor, dass ein Kind, ohne davon zu wissen, bei anderen Eltern geboren wurde (die eine fremde Sprache gesprochen haben) als denen, die es als seine Eltern kannte. Das ist eine besondere Art der Verwirrung; auch sie wird ziemlich leicht gelöst, indem man einfach Engramme behan­delt. Es ist immer möglich, dass der Patient vergisst, dass seine Eltern zu Hause eine andere Sprache sprachen. Eine andere Sprache als die, die der Patient spricht oder die in dem Land, in dem er lebt, gespro­chen wird, ist einerseits ein Vorteil: Der vorgeburtliche Bereich ist sehr schwer zu restimulieren, obschon er dennoch auf den Verstand des Patienten einwirken kann. Für den Auditor jedoch ist das kein Vor­teil, denn er muss sich nun mit einem Patienten beschäftigen, der die in die Engramme eingegangene Sprache nicht kennt, der vielleicht keinen Geräuschrückruf hat und der dennoch eine Engrammbank voller Daten mit sich herumträgt, die einst eine Bedeutung hatten und die in Wirklichkeit seine Grundsprache sind.

Für so einen Fall besteht die beste Lösung in einem Auditor, der beide Sprachen kennt – die in der vorgeburtlichen Zone und die ge­genwärtig benutzte. Man könnte auch ein Wörterbuch heranziehen und sich die Bouncer usw. zusammenreimen. Oder man versetzt den Patienten oft genug in das Kleinkindalter zurück, so dass er schliess­lich beginnt, die Sprache wiederzuerlangen (indem man die Archiv­schublade dafür hervorzieht), um dann den Patienten nach Redewen­dungen zu fragen, die in der fremden Sprache dies oder jenes bedeu­ten würden. Nach und nach kann er so die Sprache wiedergewinnen und auf diese Weise die reaktive Bank ausschöpfen. Äusserst schwie­rig wird der Fall nur, wenn die andere Sprache während der Kindheit nicht gesprochen wurde. War das aber der Fall, so sendet der Auditor den Patienten einfach immer wieder in die Kindheit zurück, in der er die Sprache kannte, um ihn dann in die vorgeburtliche Zone zurück­kehren zu lassen; der Patient kann übersetzen, was geschieht. Die Redewendungen anderer Sprachen als der, die der Auditor spricht, erzeugen oftmals ganz andere buchstäbliche Bedeutungen als die vergleichbaren Redewendungen der Sprache des Auditors. Dieser Unterschied ist weitgehend für die besonderen gesellschaftlichen Aberrationen eines Volkes verantwortlich. »Ich habe warm«, sagt der Spanier, »Ich bin warm«, der Engländer. Engrammatisch sind das zwei verschiedene Dinge, obwohl sie jeweils für den Analysator das gleiche bedeuten.