Lafayette Ronald Hubbard wurde am 13. März 1911 in Tilden, Nebraska, geboren. Seine Kindheit verbrachte er auf einer Rinderfarm in Montana.
Durch den Umzug der Familie in den Fernen Osten bekam Hubbard schon sehr früh die Gelegenheit, sich mit östlichen Philosophien zu beschäftigen. Sein wohlhabender Großvater ermöglichte ihm, Asien zu bereisen und seinen Horizont zu erweitern. Die Eindrücke, die er in dieser Zeit als Jugendlicher dort sammelte, prägten ihn nachhaltig.
Sein unbändiger Forschergeist und sein großer Wissensdurst trieben ihn Zeit seines Lebens an. Zentrales Thema war immer, die Natur des Menschen verstehen zu wollen und die Gesetzmäßigkeiten in seinem Verhalten zu analysieren, um Rückschlüsse darauf zu ziehen, wie man geistige Barrieren beseitigen könnte, um dem Menschen vollen Zugriff auf seine Fähigkeiten zu ermöglichen.
Mit 19 Jahren kehrte Hubbard zurück nach Amerika und studierte an der Washington Universität, unter anderem belegte er dort einen der ersten Kurse über Nuklearphysik. Seinen Lebensunterhalt als Student verdiente er als Schriftsteller, doch seine Leidenschaft galt weiterhin der Erforschung des menschlichen Verstandes.
Die Zeit des 2. Weltkriegs ging auch an ihm nicht spurlos vorüber, 1944 wurde er zu den Philippinen abkommandiert. Die Verletzungen, die er bei seinem Einsatz erlitt, vertieften nur seine Forschungen und hielten ihn nicht von seinen Vorhaben ab. Ganz im Gegenteil nutzte er seinen eigenen Zustand dazu, die Methoden, an denen er arbeitete, auf den Prüfstand zu stellen und seine eigene körperliche und seelische Gesundheit wiederherzustellen.
1950 gab er das Buch »Dianetik – die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit« heraus, ein Buch über die Anatomie des menschlichen Verstandes mit genauen Anleitungen zur Behandlung von traumatischen Erlebnissen. Ein Meilenstein. In diesem Werk legte er die Ergebnisse seiner fast 20-jährigen Forschungsarbeit dar und präsentierte gleichzeitig eine Arbeitsmethode, die für jeden anwendbar ist. Das Buch wurde ein großer Erfolg.
Um weitere Forschung zu betreiben, entstand die Dianetik-Forschungsstiftung, die den Weg ebnete zu Scientology, einer Weiterentwicklung von Dianetik, gewidmet der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten des Menschen. Dianetik und Scientology boomten und überall entstanden Gruppierungen, die mit diesen Methoden arbeiteten. Im Laufe der Jahre entstand ein weltweiter Verband, die Scientology-Kirche. Die Zusammenarbeit mit Organisationen, die Scientology zur Manipulation von Menschen nutzen wollten, lehnte Hubbard ausdrücklich ab. Sein Ziel war es, einen für jeden Menschen gangbaren Weg zu entwickeln, der zu Freiheit von unerwünschten geistigen Barrieren, zur Kernnatur jedes einzelnen führen sollte. Es ging nicht darum, einen perfekten Menschen zu schaffen, sondern jedem zu ermöglichen, er selbst zu sein.
1966 zog sich Hubbard aus den offiziellen Aufgaben der Scientology-Kirche zurück, um sich ganz auf seine Forschungstätigkeit zu konzentrieren. Er übertrug immer mehr Verantwortung auf Stellvertreter, was letztendlich zur Unterminierung seiner Organisation führte.
Die Abwesenheit Hubbards in der Führungsebene hatte schlimme Auswirkungen. Ein schleichender Prozeß begann, der in Veränderungen der Methoden, immer höheren Preisen, immer stärkeren Restriktionen für Mitglieder gipfelte. Ende der 70er bis Mitte der 80er wurden viele hochausgebildete Praktizierende entweder von der Scientology-Kirche ausgeschlossen oder sie verließen selbst die Organisation, die ihnen viele Jahre geistige Heimat gewesen war.
1984 schließlich gründete Capt. Bill Robertson die »Freie Zone«, einen Verbund von Scientologen, die frei und ohne die Kontrolle der Scientology-Kirche die ursprünglichen Methoden von Hubbard für sich und andere anwenden wollten. Ein freundschaftlicher Verbund ohne Hierarchien, sondern als Netzwerk gestaltet. Die Ronʼs Org ist innerhalb dieses Verbundes eine Gemeinschaft, die weltweit arbeitet, um Menschen mit dem von Hubbard entwickelten Weg zu mehr geistiger Freiheit und Selbstbestimmung zu führen.
Hubbard war in diesen letzten Jahren nicht mehr in Erscheinung getreten, die Verbindung zu ihm war abgerissen. Seine Todesursache und das Todesjahr sind nicht wirklich bekannt. Wahrscheinlich ist er in den 70er Jahre verstorben, die Scientology-Kirche beziffert sein Todesjahr mit 1986.
Wie um jede wichtige Persönlichkeit, die Fortschritt und Veränderung gebracht hat, ranken sich auch um L. Ron Hubbard viele Mythen und Legenden. Wer nicht Daten aus 1. oder 2. Hand hat, kann eigentlich nicht beurteilen, was daran wahr oder falsch ist. Das Spektrum reicht weit vom universellen Heilbringer bis zum bösartigen Menschenverführer.
Aber ist das wirklich wichtig? Hubbard hat uns einen riesigen Schatz an Wissen geschenkt, den es gilt, zu nutzen.
Wie schreibt er so treffend:
»Das erste Prinzip meiner Philosophie lautet, daß Weisheit für jeden da ist, der den Wunsch hat, danach zu streben. Sie ist gleichermaßen die Dienerin des Bürgers wie des Königs, und sie sollte nie mit ehrfürchtigem Schaudern betrachtet werden.
Das zweite Prinzip meiner eigenen Philosophie lautet, daß man sie anwenden können muß.
Das dritte Prinzip lautet, daß jegliches philosophische Wissen nur dann wertvoll ist, wenn es wahr ist und wenn es funktioniert.«
Seine Absicht war, daß dieses Wissen wirklich verwendet wird, zum Wohle aller:
»Denn ich kenne keinen Menschen, der irgendein Monopol auf die Weisheit dieses Universums hat. Sie gehört denjenigen, die sie benützen können, um sich selbst und anderen zu helfen.«